Am 17. Juli 2024 will das Bundeskabinett den Entwurf des Bundeshaushaltes 2025 verabschieden und zur Beratung in den Bundestag überweisen. Der ökologische Verkehrsclub VCD kritisiert jedoch, dass der Haushalt die Verkehrswende nicht ausreichend unterstützt. Die Mittel für die Bundesfernstraßen sollen um knapp 500 Millionen Euro auf 13,5 Milliarden Euro erhöht werden, während die Schiene um rund 1,2 Milliarden Euro gekürzt werden soll. Die VCD-Bundesvorsitzende Kerstin Haarmann bezeichnet dies als fatal und sieht darin ein Scheitern der Verkehrswende.
Haarmann kritisiert auch die geplante Eigenkapitalerhöhung von etwa 5,9 Milliarden Euro für die Deutsche Bahn, da diese zu höheren Trassenpreisen führen könnte und somit die Schienenverkehrswende behindern würde. Sie fordert eine grundlegende Reform der Trassenpreise, um den Verkehr auf der Schiene zu fördern.
Ein positives Signal sieht Haarmann in den Plänen für das Gemeindeverkehrs-Finanzierungsgesetz (GFVG), dessen Mittel von einer auf zwei Milliarden Euro steigen sollen. Allerdings meint sie, dass dies nicht ausreicht, um den massiven Ausbau von Regional-, Straßen-, S- und U-Bahnen in den kommenden Jahren zu finanzieren.
Die Erhöhung der Mittel für den Radverkehr um 33 Millionen Euro bewertet Haarmann als "homöopathisch" und sieht darin einen weiten Weg zurück von den 754 Millionen Euro im Haushalt 2022 und der von Verbänden und Verkehrsministerkonferenz geforderten "Fahrradmilliarde".
Insgesamt sieht Haarmann im Verkehrshaushalt 2025 mehr Schattenseiten als Lichtblicke und bezeichnet ihn als Vertagung der Verkehrswende um ein weiteres Jahr.