Pforzheim (Stadtkreis)(PF)

Baden-Württemberg

Der markante Brunnen im Pforzheimer Stadtteil Büchenbronn verkörpert die kühle Formensprache der 1970er Jahre und beeindruckt durch seine kunstvolle Gestaltung. Ursprünglich von der Gemeindeverwaltung Büchenbronns vor der Eingemeindung nach Pforzheim in Auftrag gegeben, bleibt er ein Symbol der eigenständigen Geschichte des Ortes.

Das Brunnenensemble, das sich harmonisch an das abschüssige Gelände anpasst, besteht aus drei unterschiedlich hohen Sichtbetonbecken. Im obersten Becken thront eine von Rolf Gröger geschaffene Brunnenplastik. Der Pforzheimer Bildhauer und Keramiker gestaltete sieben freistehende Betonstelen in rechteckiger und dreieckiger Form, die mit leuchtenden Mosaikbändern in Blau- und Grüntönen verziert sind. Diese Farbwahl spiegelt Himmel und Wasser wider und fügt sich nahtlos in die Gesamtästhetik der Anlage ein.

Die Vorderseite der höchsten Stele ziert eine zweiteilige Metallplastik aus 20 unterschiedlich großen Kugeln. Über diese ergießt sich das Wasser in das darunterliegende Becken. Diese Metallkugeln symbolisieren Luftblasen im sprudelnden Wasser und greifen erneut das Motiv des Kreises auf, das sich durch die gesamte Anlage zieht.

Der Büchenbronner Brunnen ist nicht nur ein architektonisches Relikt der 1970er Jahre, sondern auch ein künstlerisches Wahrzeichen der Region. Mit seiner durchdachten Gestaltung und der symbolträchtigen Brunnenplastik erinnert er an die eigenständige Geschichte Büchenbronns und bereichert die Region kulturell wie ästhetisch.

Der südlich von Pforzheim gelegene Stadtteil Büchenbronn ist bekannt für seine idyllische Lage zwischen den Flüssen Enz und Nagold. Vom Aussichtsturm auf dem 610 Meter hohen Eichberg, dem höchsten Punkt der Gemarkung, bietet sich ein spektakulärer Rundblick über die Region.

Nur wenige Minuten entfernt lädt der Herrmannsee zu Spaziergängen und Freizeitaktivitäten ein. Büchenbronn bewahrt trotz seiner Eingemeindung am 1. Januar 1974 seine eigenständige Identität, unter anderem durch die Ortsverwaltung.

Newsflash: Pforzheim und Region

Der Luftangriff auf Pforzheim am 23. Februar 1945 war eine der verheerendsten Bombardierungen des Zweiten Weltkriegs auf eine deutsche Stadt. Der Angriff, der nur 22 Minuten dauerte, verursachte erhebliche Zerstörungen und forderte hohe Opferzahlen. Hier sind die wesentlichen Punkte und Details des Angriffs, ergänzt durch relevante Belege und Quellen:

Vorgeschichte

  • Frühe Angriffe: Pforzheim war vor dem großen Angriff bereits Ziel von mehreren kleineren Luftangriffen, darunter am 1. April 1944, Heiligabend 1944 und am 21. Januar 1945.
  • Zielliste der Alliierten: Im November 1944 wurde Pforzheim erstmals auf einer Zielliste der Alliierten geführt. Die Stadt war vor allem wegen ihrer Feinmechanik- und Schmuckindustrie, die auf die Produktion von Zündern und Munition umgestellt war, von Interesse.

Der Angriff

  • Angriffsdetails: Am 23. Februar 1945, um 19:45 Uhr, begannen die Luftangriffe mit dem Alarm. Innerhalb von 22 Minuten warfen 379 Bomber der Royal Air Force 1575 Tonnen Bomben ab, darunter Spreng- und Brandbomben sowie Luftminen. Die ersten Bomber setzten Leuchtkörper, um das Ziel zu markieren, was durch starken Wind teilweise fehlleitete.
  • Zerstörung und Opfer: Der Angriff führte zu einem verheerenden Feuersturm. Etwa 98 % des Stadtgebiets, insbesondere die eng bebauten Altstadtbereiche, wurden zerstört. Die Wasserversorgung fiel aus, und viele Menschen ertranken beim Versuch, in den Flüssen Nagold und Enz Zuflucht zu suchen. Schätzungen zufolge starben etwa 17.600 Menschen, was über 20 % der Bevölkerung der Stadt vor dem Krieg ausmachte.

Nach dem Angriff

  • Zerstörungsgrad: Zwei Drittel der Stadtfläche und 80 bis 100 % der Innenstadt waren zerstört. Der Stadtteil Marktplatz, der 1939 noch 4112 Einwohner hatte, war nach dem Angriff entvölkert.
  • Berichte und Schätzungen: Der Auswertungsbericht des Bomber Command vom 12. März 1945 beschreibt die Zerstörung als umfassend, wobei große Teile der Stadt auf Trümmerhaufen reduziert wurden.

Wiederaufbau

  • Neubau statt Restaurierung: Die Stadt wurde nach dem Krieg komplett neu aufgebaut, wobei alte Gebäude abgerissen und durch neue ersetzt wurden. Die Straßen wurden breiter angelegt, und der Wiederaufbau prägte das Stadtbild der 1950er Jahre. Der Berg aus Trümmerschutt, „Monte Scherbelino“ genannt, überragt die Stadt und dient als Mahnmal.

Erinnerung

  • Gedenktage und Mahnmale: Seit 2003 wird der 23. Februar als offizieller Gedenktag der Stadt Pforzheim begangen. Ein Mahnmal aus Stahlstelen auf dem Wallberg erinnert an die Zerstörung. Jährlich findet eine Fackelmahnwache statt, wobei es auch Gegenaktionen von Bündnissen gegen Rechts gibt.

Belege und Quellen

  • Dokumentation: Der Angriff auf Pforzheim ist dokumentiert in Berichten des Bomber Command, Zeitzeugenberichten und historischen Analysen. Quellen wie das Buch "Pforzheim 1945 – Zerstörung und Wiederaufbau" von Wolfgang A. Lutz bieten detaillierte Informationen zur Zerstörung und den Nachwirkungen des Angriffs.
  • Statistische Daten: Die Verbrauchergruppenstatistiken, veröffentlicht 1953 vom Statistischen Bundesamt, geben Hinweise zur Bevölkerungsentwicklung und den Auswirkungen des Angriffs.

Zusammenfassend war der Luftangriff auf Pforzheim ein katastrophales Ereignis, das die Stadt schwer zerstörte und eine hohe Zahl von Opfern forderte. Der Wiederaufbau und die Erinnerungskultur zeigen, wie die Stadt mit dieser tragischen Vergangenheit umgegangen ist.

Weiterlesen: Der Luftangriff auf Pforzheim am 23. Februar 1945

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