Eine Perle am Rand der Härten mit reicher Geschichte und lebendiger Gemeinschaft
Immenhausen, das kleinste der fünf Härtendörfer, liegt idyllisch am südwestlichen Rand der Härten auf einer Höhe von 413 Metern über dem Meeresspiegel. Mit einer Fläche von 368 Hektar und einer Bevölkerung von 720 Menschen (Stand 2017) hat sich der Ort seinen ländlichen Charme und seine historische Bedeutung bewahrt.
Historische Entwicklung und Ortsbild
Die erste urkundliche Erwähnung Immenhausens als „Himenhusen“ stammt aus dem Jahr 1080. Über die Jahrhunderte durchlebte der Ort wechselnde Besitzverhältnisse, darunter das Kloster Bebenhausen, das ab 1379 eine zentrale Rolle spielte. Unter der Herrschaft des Klosters wuchs die Heiligenpflege zu einem bedeutenden Vermögen heran. Mit der Eingemeindung nach Kusterdingen im Jahr 1975 verlor Immenhausen seine Eigenständigkeit, behielt jedoch seinen unverwechselbaren Charakter.
Die St. Georgskirche, eine spätgotische Saalkirche, prägt das Ortsbild. Ihre barocken Elemente und die kunstvollen Emporenbilder von 1880 machen sie zu einem kulturellen Highlight. Der dazugehörige ehemalige Friedhof, teilweise noch ummauert, zeugt von der langen Geschichte des Ortes.
Natur, Naherholung und Blumenschmuck
Immenhausen ist bekannt für seine Streuobstwiesen, die zu jeder Jahreszeit Besucher anziehen. Liegebänke entlang der Wanderwege bieten einen herrlichen Blick auf die Schwäbische Alb. Das Landschaftsschutzgebiet Kalten-Brunnen und das Ehrenbachtal laden zu Spaziergängen und Erholung ein.
Der Ort hat sich über Jahrzehnte hinweg durch seinen Blumenschmuck hervorgetan und wurde 1979 mit der Bronze-Medaille beim Landeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ ausgezeichnet. Die Blumenbeete und Brunnenanlagen werden vom Verein für Obstbau, Garten und Landschaft liebevoll gepflegt.
Moderne Projekte und Gemeinschaft
Ein bemerkenswertes jüngstes Projekt ist die Holzwerkstatt „Flüchtlinge am Werk“. In einem umgebauten Farrenstall arbeiten Geflüchtete und Einheimische gemeinsam an Holz-Gartenmöbeln und Spielgeräten. Dieses Integrationsprojekt hat Immenhausen weit über die Region hinaus bekannt gemacht.
Sehenswürdigkeiten und Infrastruktur
Zu den Sehenswürdigkeiten zählen neben der St. Georgskirche die historischen Laufbrunnen, darunter das Heilbrünnle und das Auchtert-Brünnle. Die Feuerwehr Abteilung Immenhausen, die 2017 ihr 150-jähriges Bestehen feierte, trägt mit ihrer jährlichen „Ratsgartenhockete“ zum kulturellen Leben bei.
Obwohl der Ort keinen funktionalen Ortsmittelpunkt besitzt und keine Einkaufsmöglichkeiten mehr hat, lebt die Gemeinschaft von ihrem Engagement und den zahlreichen Angeboten zur Naherholung.
Zukunft im Einklang mit der Tradition
Mit neuen Baugebieten wie „Hinter der Kirche“ und „Rauhwiesen West“ hat Immenhausen dem wachsenden Bedarf an Wohnraum Rechnung getragen. Trotz des Wandels zu einem reinen Auspendler-Ort bleibt der Ort ein Symbol für Tradition, Gemeinschaft und die gelungene Verbindung von Geschichte und Moderne.