Die evangelische Pfarrkirche St. Gallus in Eutingen, einem Stadtteil von Pforzheim in Baden-Württemberg, ist ein geschütztes Kulturdenkmal und ein bedeutendes Beispiel mittelalterlicher Kirchenarchitektur. Die Kirche gehört zum Kirchenbezirk Pforzheim-Stadt der Evangelischen Landeskirche in Baden und vereint historische Substanz mit späteren Erweiterungen.
Architektur und Baugeschichte
Die Ursprünge der Kirche reichen bis etwa 1490 zurück. Der ursprüngliche Bau zeichnet sich durch seinen dreiseitig geschlossenen Chor im Osten des Langhauses aus, der von Strebepfeilern gestützt wird. Diese gotische Struktur hat den Zahn der Zeit weitgehend überstanden und prägt noch heute das Erscheinungsbild der Kirche. An der Nordwand des Chors befindet sich eine Sakristei, die dem ursprünglichen Bau hinzugefügt wurde.
1859 erfuhr die Kirche eine wesentliche Umgestaltung. Das Langhaus wurde durch ein querrechteckiges ersetzt, das den alten Raum umgestaltete. Der Fassadenturm, der ursprünglich aus den unteren Geschossen des mittelalterlichen Bauwerks bestand, wurde um ein zusätzliches Geschoss erweitert. Dieses neue Geschoss beherbergt den Glockenstuhl und ist von einem Pyramidendach mit Laterne gekrönt, das dem Turm sein charakteristisches Aussehen verleiht.
Erhalt und Bedeutung
Die Kirche St. Gallus ist nicht nur ein Ort des Gottesdienstes, sondern auch ein bedeutendes historisches Denkmal, das die Entwicklung der Architektur in der Region widerspiegelt. Die Kombination aus mittelalterlichen Elementen und den späteren Ergänzungen bietet Besuchern einen Einblick in die Baukunst vergangener Jahrhunderte und die Weiterentwicklung von Kirchenarchitektur im 19. Jahrhundert.
Besucherinformation
St. Gallus ist ein eindrucksvolles Beispiel für den Erhalt historischer Kirchenbauten in Baden-Württemberg. Besucher können die faszinierende Mischung aus alten und neuen Architekturmerkmalen erleben und die Geschichte der Kirche durch ihre baulichen Veränderungen nachvollziehen. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und wird regelmäßig gepflegt, um seinen historischen Wert zu bewahren.
Die Matthäuskirche im Stadtteil Arlinger von Pforzheim ist ein herausragendes Beispiel für Kirchenarchitektur der Nachkriegsmoderne. Erbaut zwischen 1951 und 1953 nach Plänen des renommierten Architekten Egon Eiermann, stellt sie einen bedeutenden Meilenstein im Wiederaufbau der Nachkriegszeit dar. Das Bauwerk, das am 12. Juli 1953 eingeweiht wurde, wurde mit dem Turm 1956 ergänzt und steht unter Denkmalschutz.
Das Kulturhaus Osterfeld in Pforzheim ist ein bedeutendes Kulturzentrum, das seinen Ursprung in einem historischen Gebäude hat. Eröffnet am 2. September 1994, befindet sich das Kulturhaus in der Osterfeldstraße 12, im ehemaligen Gebäude der größten Volksschule des Landes Baden, die von 1904 bis 1907 erbaut wurde. Das historische Gebäude, entworfen von Stadtbaumeister Alfons Kern, steht unter Denkmalschutz und spiegelt die bewegte Geschichte der Stadt wider.
Geschichte des Gebäudes
Während des Ersten und Zweiten Weltkriegs diente das Gebäude als Lazarett. Nach dem Krieg wurde es zunächst als Rathaus genutzt, bevor es ab 1948 als Theaterprovisorium diente. Im Jahr 1991 wurde der Gebäudekomplex zur Unterbringung von Asylbewerbern und Kriegsflüchtlingen genutzt. Ein Brandanschlag im Oktober 1991 führte zu einer Bürgerinitiative gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit. Diese Initiative war ein bedeutender Moment auf dem Weg zur Umgestaltung des Gebäudes in ein Kulturzentrum.
Entstehung des Soziokulturellen Zentrums
Die Initiative zur Schaffung des Kulturhauses begann 1990, und der Umbau wurde durch über 12.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden sowie breite Unterstützung aus der Bevölkerung und dem Förderverein für das Kulturhaus Osterfeld e.V. ermöglicht. Die feierliche Eröffnung fand am 2. September 1994 statt, und das Kulturhaus hat sich seitdem zu einem zentralen Anlaufpunkt für Kunst, Kultur und soziale Begegnungen in Pforzheim entwickelt.
Das Kulturhaus Heute
Das Kulturhaus Osterfeld ist ein lebendiger Ort für die freie Kunst-, Kultur- und Theaterszene. Es bietet Raum für ein breites Spektrum an Aktivitäten, darunter künstlerische und kulturelle Projekte, Theaterproduktionen sowie Kurse und Treffs für verschiedene gesellschaftliche Gruppen. Das Zentrum ist ein Beispiel für Soziokultur, die bürgerschaftliches Engagement und kreative Kompetenzen fördert. Es ermöglicht interkulturelle Begegnungen, bietet kulturpädagogische Angebote für Kinder und Jugendliche und bildet nachhaltige Netzwerke.
Mit jährlich bis zu 150.000 Besuchern und Nutzern sowie durchschnittlich über 12 Belegungen pro Tag ist das Kulturhaus Osterfeld ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Lebens in der Region. Es arbeitet mit über 70 Partnern zusammen und finanziert sich durch institutionelle Förderung und eigen erwirtschaftete Mittel, wobei letzteres einen signifikanten Teil des Haushalts ausmacht.
Besucher des Kulturhauses Osterfeld können sich auf eine Vielzahl von Veranstaltungen und Aktivitäten freuen, die das kulturelle Leben in Pforzheim bereichern und die Vielfalt der Kunst- und Kulturszene fördern.
Die Lutherkirche in Pforzheim, Baden-Württemberg, ist ein bemerkenswertes Beispiel für die Nachkriegsarchitektur, erbaut in den Jahren 1953 bis 1954 nach den Plänen des Architekten Olaf Andreas Gulbransson. Die Kirche steht unter Denkmalschutz und ist Teil der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Baden.
Geschichte
Die Grundsteinlegung für die Lutherkirche fand am 20. September 1953 statt, und nach nur sechsmonatiger Bauzeit wurde das Gotteshaus am 28. März 1954 eingeweiht. Dieser Bau war der erste Kirchenbau des damals noch jungen Architekten Olaf Andreas Gulbransson. Obwohl der Bau noch von der schnellen und pragmatischen Bauweise der Nachkriegszeit geprägt ist, stellt er ein bedeutendes Zeugnis der architektonischen Entwicklung dieser Ära dar. Die Kirche wurde 1991 unter Denkmalschutz gestellt, um die originale Ausstattung und den Charme der Bauzeit zu bewahren.
Beschreibung
Die Lutherkirche zeichnet sich durch ihre turmlose und äußerlich zurückhaltende Architektur aus. Ihr Grundriss ist ein gestrecktes Sechseck, was dem Gebäude eine moderne und funktionale Form verleiht. Unterhalb des Kirchenraums befinden sich die Gemeinderäume, die die Funktionalität des Gebäudes ergänzen.
Besondere Merkmale der Kirche sind die ausgeklügelte Anordnung der Fenster, die eine natürliche Beleuchtung des Altarbereichs ermöglichen, ohne die Gemeinde zu stören. Die Ausstattung umfasst mehrere kunstvolle Elemente:
Taufstein: Entworfen von Ulfert Jansen.
Altar: Geschaffen von Michael Dux.
Altarkruzifix: Ein Werk von Helmut Amman.
Altarfenster: Von Joseph Oberberger und Arno Bromberger, die Scherben des Augsburger Doms verwendet haben.
Lampen und Altarleuchter: Entworfen vom Architekten Olaf Andreas Gulbransson selbst.
Die Eingangstür der Kirche ziert ein Relief der Lutherfigur, gestaltet von Olaf Gulbransson, dem Vater des Architekten, der als Karikaturist bekannt ist.
Die Lutherkirche bietet heute einen eindrucksvollen Einblick in die Architektur der Nachkriegszeit und ist ein kulturelles Erbe von großer Bedeutung in Pforzheim. Sie lädt Besucher ein, die moderne und zugleich besinnliche Atmosphäre dieses einzigartigen Bauwerks zu erleben.
Die Herz-Jesu-Kirche in Pforzheim, Baden-Württemberg, ist eine bedeutende römisch-katholische Kirche, deren Geschichte und Architektur die Zeit der Zerstörung und den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg eindrucksvoll widerspiegeln.
Geschichte
In den 1920er Jahren wurde die katholische Kirche St. Franziskus für die wachsende Gemeinde in Pforzheim zu klein. Daraufhin wurde 1925 eine neue Pfarrkuratie südlich der Enz gegründet, die später zur Herz-Jesu-Gemeinde wurde. Um den Bedürfnissen der Gemeinde gerecht zu werden, entschied man sich für den Bau einer neuen Kirche auf einem beengten Gelände an der Enz. Der Bau begann mit der Grundsteinlegung am 16. September 1928, und die Kirche sowie ein Pfarrhaus wurden am 19. Oktober 1929 fertiggestellt. Die feierliche Einweihung erfolgte am 3. November 1929 durch Weihbischof Wilhelm Burger.
Der Luftangriff auf Pforzheim am 23. Februar 1945 zerstörte die Kirche bis auf den Turm und die Grundmauern. Der erhaltene Turm, der die Stadt überragte, wurde als „Grabkreuz der Stadt“ bekannt. Der Wiederaufbau begann 1948 nach der Währungsreform und wurde 1951 abgeschlossen. Der Neubau orientierte sich an der ursprünglichen Architektur, wobei einige Details wie das Dach geändert wurden. Die erneute Einweihung fand am 10. Juni 1951 statt. In den 1970er Jahren wurde die Kirche umfassend saniert.
Beschreibung
Die Herz-Jesu-Kirche ist aus goldbraunem Cannstatter Travertin massiv erbaut. Ihr Innenraum ist elliptisch und wird von einer flachen Kuppel bedeckt. Die äußere Gestaltung der Kirche ähnelt der der Bludenzer Heilig-Kreuz-Kirche, die ebenfalls von Architekt Otto Linder entworfen wurde. Die Kreuzigungsgruppe über dem Portal wurde von Edward Mürrle geschaffen.
Orgel
Die Orgel auf der Empore, erbaut von der Orgelwerkstatt E. Pfaff & Sohn im Jahr 1979, verfügt über 40 Register auf drei Manualen und Pedal. Das Instrument bereichert die liturgischen Feiern mit ihrem vielfältigen Klang.
Glocken
Der seitlich an den Chor gestellte Kirchturm beherbergt ein vierstimmiges Glockengeläut, gegossen von der Gießerei Friedrich Wilhelm Schilling in Heidelberg. Die große Glocke wurde 1957 gegossen, die drei kleineren Glocken bereits 1951. Die Glocken sind wie folgt gestimmt:
Glocke 1: Durchmesser 1230 mm, Gewicht 1246 kg, Schlagton e′-4
Glocke 2: Durchmesser 986 mm, Gewicht 595 kg, Schlagton g′-4′
Glocke 3: Durchmesser 873 mm, Gewicht 414 kg, Schlagton a′-3
Glocke 4: Durchmesser 726 mm, Gewicht 240 kg, Schlagton c″-4
Die Herz-Jesu-Kirche steht heute als Symbol für den Wiederaufbau und die Erneuerung Pforzheims nach dem Krieg und ist ein bedeutendes religiöses und kulturelles Wahrzeichen in der Stadt.
Gedenken an Pfarrer Ludwig Schweiger zum 100. Geburtstag
In diesem Monat hätte Pfarrer Ludwig Schweiger, der erste Ehrenbürger der Gesamtgemeinde Karlsdorf-Neuthard, seinen 100. Geburtstag gefeiert. Leider verstarb er allzu früh im Alter von 60 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit am 22. Dezember 1984.