Pforzheim (Stadtkreis)(PF)

Baden-Württemberg

Die Lutherkirche in Pforzheim, Baden-Württemberg, ist ein bemerkenswertes Beispiel für die Nachkriegsarchitektur, erbaut in den Jahren 1953 bis 1954 nach den Plänen des Architekten Olaf Andreas Gulbransson. Die Kirche steht unter Denkmalschutz und ist Teil der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Baden.

Geschichte

Die Grundsteinlegung für die Lutherkirche fand am 20. September 1953 statt, und nach nur sechsmonatiger Bauzeit wurde das Gotteshaus am 28. März 1954 eingeweiht. Dieser Bau war der erste Kirchenbau des damals noch jungen Architekten Olaf Andreas Gulbransson. Obwohl der Bau noch von der schnellen und pragmatischen Bauweise der Nachkriegszeit geprägt ist, stellt er ein bedeutendes Zeugnis der architektonischen Entwicklung dieser Ära dar. Die Kirche wurde 1991 unter Denkmalschutz gestellt, um die originale Ausstattung und den Charme der Bauzeit zu bewahren.

Beschreibung

Die Lutherkirche zeichnet sich durch ihre turmlose und äußerlich zurückhaltende Architektur aus. Ihr Grundriss ist ein gestrecktes Sechseck, was dem Gebäude eine moderne und funktionale Form verleiht. Unterhalb des Kirchenraums befinden sich die Gemeinderäume, die die Funktionalität des Gebäudes ergänzen.

Besondere Merkmale der Kirche sind die ausgeklügelte Anordnung der Fenster, die eine natürliche Beleuchtung des Altarbereichs ermöglichen, ohne die Gemeinde zu stören. Die Ausstattung umfasst mehrere kunstvolle Elemente:

  • Taufstein: Entworfen von Ulfert Jansen.
  • Altar: Geschaffen von Michael Dux.
  • Altarkruzifix: Ein Werk von Helmut Amman.
  • Altarfenster: Von Joseph Oberberger und Arno Bromberger, die Scherben des Augsburger Doms verwendet haben.
  • Lampen und Altarleuchter: Entworfen vom Architekten Olaf Andreas Gulbransson selbst.

Die Eingangstür der Kirche ziert ein Relief der Lutherfigur, gestaltet von Olaf Gulbransson, dem Vater des Architekten, der als Karikaturist bekannt ist.

Die Lutherkirche bietet heute einen eindrucksvollen Einblick in die Architektur der Nachkriegszeit und ist ein kulturelles Erbe von großer Bedeutung in Pforzheim. Sie lädt Besucher ein, die moderne und zugleich besinnliche Atmosphäre dieses einzigartigen Bauwerks zu erleben.

 

Newsflash: Pforzheim und Region

Der Gasometer Pforzheim ist ein faszinierendes historisches Bauwerk und ein bemerkenswertes Beispiel für die Umnutzung industrieller Anlagen in kulturelle Räume. Gelegen in Pforzheim, Baden-Württemberg, bietet dieser ehemalige Gasbehälter heute eine einzigartige Kulisse für beeindruckende Panorama-Ausstellungen.

Geschichte

Die Geschichte des Gasometers beginnt 1912, als er als einer der größten Gasbehälter seiner Zeit mit einem Volumen von 40.000 Kubikmetern errichtet wurde. Er diente als wichtiger Bestandteil der städtischen Gasversorgung, die bereits seit 1852 in Pforzheim etabliert war. Über die Jahre hinweg wurde der Gasometer genutzt, um Gas zu speichern, das vor allem abends benötigt wurde, als der Verbrauch besonders hoch war.

Mit der Umstellung auf Erdgas 1969 verlor der Gasometer seine ursprüngliche Funktion und wurde 2003 außer Betrieb genommen. Ein umfangreicher Umbau begann im Jahr 2005, um das Bauwerk für eine neue Nutzung vorzubereiten. Das Ziel war es, den Gasometer für kulturelle Zwecke zu erhalten und umzugestalten.

Weiternutzung und Umbau

Seit 2014 wird der Gasometer als Ausstellungsraum genutzt. Der Umbau verwandelte das Industriegebäude in einen einzigartigen Ausstellungsraum, der durch sein 40 Meter hohes und 40 Meter breites Inneres beeindruckt. Um die Struktur für Besucher zugänglich zu machen, wurden neue Betonwände und eine Aussichtsplattform hinzugefügt, die einen Panoramablick auf die stählernen Innenwände des alten Behälters ermöglichen. Ein modernes Eingangsgebäude und ein Bistro ergänzen die neue Nutzung des Gasometers.

Kulturelles Highlight

Das kulturelle Highlight des Gasometers ist die Ausstellung von Panoramabildern des Künstlers Yadegar Asisi. Diese beeindruckenden Rundgemälde verwandeln den Gasometer in eine Art begehbares Kunstwerk. Seit der Eröffnung der neuen Nutzung sind unter anderem das Panorama „Rom 312“, das „Great Barrier Reef“ und seit März 2023 das „Pergamon-Panorama“ zu sehen. Die Panoramen bieten den Besuchern eine immersive Erfahrung und erlauben es ihnen, in detailreiche und eindrucksvolle Szenarien einzutauchen.

Besucherinformation

Der Gasometer Pforzheim ist nicht nur ein historisches Bauwerk, sondern auch ein modernes Kulturzentrum. Besucher können die beeindruckende Architektur des Gasometers bewundern und die wechselnden Panorama-Ausstellungen genießen. Er befindet sich in einem Bereich, der leicht zugänglich ist, und bietet sowohl kulturelle Erlebnisse als auch gastronomische Angebote im angeschlossenen Bistro.

Der Gasometer Pforzheim bleibt ein bedeutendes Zeugnis der Stadtgeschichte und der industriellen Vergangenheit, während er sich gleichzeitig als Zentrum für zeitgenössische Kunst und Kultur etabliert hat.

Besucher Statistik

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