Pforzheim (Stadtkreis)(PF)

Baden-Württemberg

Die Villa Rustica im Kanzlerwald im Pforzheimer Stadtwald Hagenschieß ist eine der besterhaltenen römischen Anlagen in Baden. Die Grundmauern der Villa sind vollständig freigelegt und zeigen die Größe und Struktur des ehemaligen römischen Gutshofs. Die Anlage wurde im Jahr 1832 entdeckt und durch die Publikationen von Julius Naeher und Ernst Wagner als archäologisches Denkmal bekannt gemacht.

Die Überreste stammen aus der ersten Hälfte des zweiten Jahrhunderts und umfassen eine nahezu quadratische Umfassungsmauer mit einer Seitenlänge von etwa 95 Metern und einer Stärke von 60 cm, die verschiedene Gebäude und einen Brunnen der Anlage umschließt. Innerhalb der Umfassungsmauer sind die Grundmauern eines Hauptgebäudes, eines Badehauses sowie von drei Vorrats- und Gesindehäusern mit einem Brunnen zu erkennen. Die Villa war über ein Nord- und ein Südtor zugänglich. Um 263 n. Chr., als der Limes von den Germanen überrannt wurde, wurde die Villa aufgegeben.

Die ersten Untersuchungen des Gutshofs fanden 1832 unter der Leitung von Oberforstrat Arnsperger statt. Julius Naeher erstellte 1879 den ersten Grundrissplan, der später von den Pforzheimer Architekten Alfred Waag und J. Koch nach weiteren Grabungen erweitert wurde. Zwischen 1966 und 1975 wurde die Villa Rustica vom Landesdenkmalamt ausführlich untersucht und restauriert. Die sichtbaren Grundmauern wurden dabei mit einer schützenden Mörtelschicht abgedeckt. Seitdem ist die Anlage öffentlich zugänglich. Ein Modell der Villa Rustica kann im Archäologischen Schauplatz Kappelhof besichtigt werden. Zu den Funden der Ausgrabungen gehören unter anderem auch Terra-Sigillata-Scherben.

Die Villa Rustica ist ein bedeutendes Zeugnis der römischen Geschichte in der Region und bietet Einblicke in das Leben und die Architektur der römischen Gutshöfe.

Newsflash: Pforzheim und Region

Die Burgruine Rabeneck, auch bekannt als Dillweißenstein, befindet sich im Stadtteil Dillweißenstein der Stadt Pforzheim in Baden-Württemberg. Historisch wurde sie als Burg Weißenstein bezeichnet. Die Bezeichnung Rabeneck hat keinen historischen Ursprung und bezieht sich nicht auf eine historische Burg oder Patriziergeschlecht, sondern wurde erst nach 1835 gebräuchlich.

Geschichte und Anlage

Die Burg wurde um 1240 von den Herren von Weißenstein erbaut und bis 1295 bewohnt. Die Burgruine liegt etwa 300 Meter Luftlinie entfernt von der Burg Kräheneck, die vermutlich als Verteidigungsanlage für Rabeneck diente. Die Burg war im Laufe der Jahrhunderte unter wechselnder Lehnsherrschaft, zunächst unter den Markgrafen von Baden, später auch unter den Herren von Kaltental, Ehingen und Neuhausen. Ende des 16. Jahrhunderts fiel die Burg in den Besitz von Martin von Remchingen.

1649 erwarb ein Bürger die Burg und nutzte sie als Steinbruch, was 1855 vom badischen Staat gestoppt wurde, der die verbliebenen Reste erwarb. In den folgenden Jahren wurden mehrere Sicherungsmaßnahmen durchgeführt, darunter der Einbau von Stützpfeilern 1877 und die Teilabrissarbeiten 1885.

Ab 1958 wurde die Ruine zur Jugendherberge umgebaut, wobei ein kubischer Bau im Burghof entstand, der 1995 bis 1996 durch einen größeren Neubau ersetzt wurde. Bei diesen Renovierungen wurden Teile der Ruinenmauern saniert und ein ursprünglicher Gewölbekeller wieder freigelegt und integriert. Teile der Wehrmauer, die bei der Renovierung abgerissen wurden, konnten jedoch nicht rekonstruiert werden. Die nördliche Zwingermauer wurde von 1997 bis 1998 instand gesetzt.

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