Pforzheim (Stadtkreis)(PF)

Baden-Württemberg

Das Schmuckmuseum Pforzheim im Reuchlinhaus ist ein renommiertes Spezialmuseum, das sich der Geschichte des Schmucks widmet. Es ist auf Sammlungen aufgebaut, die im 19. Jahrhundert begonnen wurden und bietet einen umfassenden Überblick über die Entwicklung des Schmucks über fünf Jahrtausende hinweg – von prähistorischen bis hin zu zeitgenössischen Stücken.

Sammlungen

Das Museum beherbergt eine beeindruckende Sammlung von Schmuckstücken aus verschiedenen Epochen und Regionen:

  • Antike Kleinodien: Dazu gehören Schmuckstücke aus der griechischen und etruskisch-römischen Antike, die wichtige Einblicke in die Schmuckkunst der frühen Zivilisationen bieten.

  • Renaissance und Jugendstil: Die Sammlung umfasst bedeutende Beispiele der Schmuckkunst aus der Renaissance sowie des Jugendstils, die die Entwicklung der Schmuckgestaltung durch verschiedene historische Epochen hinweg zeigen.

  • Ringsammlung: Besonders hervorzuheben ist die umfangreiche Ringsammlung, die eine Vielzahl von Stilen und Techniken dokumentiert.

  • Zeitgenössische Schmuckkunst: Die Kollektion zeitgenössischer Schmuckkunst ist nahezu einzigartig und bietet einen Überblick über moderne Entwicklungen und Innovationen im Bereich des Schmucks.

  • Ethnografischer Schmuck: Das Museum zeigt auch ethnografischen Schmuck, der die Vielfalt und kulturelle Bedeutung von Schmuck in verschiedenen Kulturen widerspiegelt.

  • Taschenuhrensammlung: Eine weitere interessante Abteilung des Museums widmet sich der Geschichte und Entwicklung der Taschenuhr.

  • Geschichte der Stadt Pforzheim: Eine spezielle Abteilung des Museums befasst sich mit der Geschichte Pforzheims als Zentrum der deutschen Schmuck- und Uhrenindustrie.

Wechselausstellungen

Das Schmuckmuseum Pforzheim organisiert regelmäßig Sonderausstellungen, die historische, ethnologische und moderne Themen des Schmucks und der Goldschmiedekunst behandeln. Beispiele für ausgestellte Stücke sind:

  • Schlangenarmreif (griechisch-hellenistisch, 3.-2. Jh. v. Chr.): Ein elegantes Schmuckstück aus der griechischen Antike.

  • Blütenstrauß (um 1620): Ein prachtvolles Schmuckstück aus der Renaissancezeit.

  • Armreif von Peter Chang (Glasgow, 1998): Ein modernes Beispiel für zeitgenössische Schmuckkunst.

Diese Wechselausstellungen ermöglichen den Besuchern, verschiedene Aspekte der Schmuckgeschichte und -kunst zu entdecken und neue Perspektiven auf die Vielfalt und Kreativität der Schmuckgestaltung zu gewinnen.

Newsflash: Pforzheim und Region

Walter Witzenmann (* 23. Mai 1908 in Pforzheim; † 15. August 2004 ebenda) war ein deutscher Unternehmer, Politiker der FDP und Förderer von Wissenschaft und Kultur. Er hinterließ ein bedeutendes Erbe in verschiedenen Bereichen wie Wirtschaft, Politik und Kultur.

Leben

  • Akademische Laufbahn: Witzenmann studierte Wirtschaftswissenschaften, Soziologie, Geschichte und Philosophie an verschiedenen renommierten Universitäten, darunter Heidelberg, und promovierte 1935 bei Alfred Weber. Seine Dissertation beschäftigte sich mit dem Einfluss von Giambattista Vico und Georges Sorel auf die "Lehre des Faschismus".

  • Unternehmerische Tätigkeit: Nach seiner Promotion trat Witzenmann in die von seinem Großvater gegründete Metallschlauchfabrik Pforzheim ein, die später unter dem Namen Witzenmann-Gruppe bekannt wurde. Unter seiner Leitung wuchs das Unternehmen zu einem weltweit tätigen Hersteller von Metallschläuchen und anderen flexiblen, metallischen Elementen.

  • Familie: Er war seit 1937 mit der Theaterschauspielerin Ruth Wolber verheiratet und hatte zwei Adoptivsöhne, Michael Witzenmann-Krell und Trutz von Trotha.

Politik

Walter Witzenmann war ein engagierter Politiker der Freien Demokratischen Partei (FDP). Er war von 1959 bis 1995 Mitglied des Stadtrats der Stadt Pforzheim und von 1962 bis 1992 Vorsitzender der FDP-Gemeinderatsfraktion.

Ehrenämter

Witzenmann engagierte sich in zahlreichen Ehrenämtern und Verbänden:

  • Deutsche Industrie- und Handelskammer (IHK): Präsident der IHK Nordschwarzwald von 1968 bis 1985.
  • Handelsrichter und Arbeitsrichter: Ehrenamtlicher Handelsrichter (1951–2001) und Landesarbeitsrichter (1956–1979).
  • Verbände: Vorsitzender des Verbands der Deutschen Metallschlauch- und Kompensatoren-Industrie (1946–1998), Vorstandsmitglied im Wirtschaftsverband der Eisen-, Blech- und Metallverarbeitenden Industrie e.V. (EBM) und im Landesverband der Baden-Württembergischen Industrie e.V.
  • Kulturelle Engagements: Erster Vorsitzender der Sektion Pforzheim des Deutschen Alpenvereins (1944–2004), Mitbegründer der Reuchlin-Gesellschaft Pforzheim und Kuratoriumsvorsitzender der Hochschule Pforzheim (1964–2000). Er initiierte das Pforzheimer Festival „Musik der Welt“ und unterstützte die Herausgabe der Gesamtausgabe der Schriften von Alfred Weber.

Ehrungen

Walter Witzenmann wurde für seine Verdienste vielfach geehrt:

  • 1952: Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Pforzheim.
  • 1995: Ehrenbürgerschaft der Stadt Pforzheim.
  • Ehrensenator der Hochschule Pforzheim, die ihr Auditorium maximum nach ihm benannt hat.
  • Ehrenpräsident der IHK Pforzheim (1985).
  • Ehrenvorsitzender des Verbandes der Deutschen Metallschlauch- und Kompensatoren-Industrie (1998) und des Deutschen Alpenvereins (ab 2004).
  • Walter-Witzenmann-Haus: Das Sektions- und Ausbildungszentrum des Deutschen Alpenvereins in Pforzheim wurde nach ihm benannt.
  • Dr.-Walter-Witzenmann-Platz: Ein Bereich am Pforzheimer Marktplatz wurde 2021 zu seinen Ehren benannt.

Walter-Witzenmann-Preis

1997 stiftete Walter Witzenmann den Walter-Witzenmann-Preis zur Förderung des kulturwissenschaftlichen Nachwuchses in Baden-Württemberg. Der Preis wird jährlich vergeben und ist mit 6.000 Euro dotiert. Er prämiert wissenschaftliche Arbeiten aus dem Bereich der Kulturwissenschaften, die von Hochschulen oder Forschungsinstituten in Baden-Württemberg veröffentlicht oder zur Veröffentlichung eingereicht wurden. Die Preisträger sollten unter 35 Jahre alt sein.

Veröffentlichungen

Walter Witzenmann veröffentlichte unter anderem die Dissertation „Der Einfluss des Denkens und der Geschichtsphilosophie Giambattista Vicos auf die Lehre des Faschismus“. Seine politischen und wirtschaftlichen Beiträge wurden in der dreibändigen Festschrift „Konstanten für Wirtschaft und Gesellschaft“ gewürdigt, die zwischen 1988 und 1998 erschien.

 

Besucher Statistik

Heute: 1
Cookies user preferences
We use cookies to ensure you to get the best experience on our website. If you decline the use of cookies, this website may not function as expected.
Accept all
Decline all
Analytics
Tools used to analyze the data to measure the effectiveness of a website and to understand how it works.
Google Analytics
Accept
Decline
Advertisement
If you accept, the ads on the page will be adapted to your preferences.
Google Ad
Accept
Decline
Save