Pforzheim. Das Stadtarchiv Pforzheim hat seinen Bestand um den wertvollen Nachlass des Pforzheimer Künstlers Friedrich Becker (1899–1944) erweitert. Die umfangreiche Sammlung aus Briefen, Fotografien und anderen Dokumenten bietet faszinierende Einblicke in das Leben und Werk Beckers, dessen künstlerische Entfaltung von den politischen und gesellschaftlichen Spannungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts geprägt war.
Becker, geboren in Weiler, kehrte nach dem Ersten Weltkrieg nach Deutschland zurück und besuchte die Pforzheimer Kunstgewerbeschule, wo ihn Lehrer wie Adolf Hildenbrand und Theodor Wende prägten. Seine Karriere führte ihn als Lehrer für Emaillierkunst, Gold- und Silberschmieden an die Kunstgewerbeschule in Stettin, bevor er 1934 aus politischen Gründen nach Weiler zurückkehrte.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde Becker zur Wehrmacht eingezogen und war in der Bretagne stationiert. Dort entstanden zahlreiche Landschaftsgemälde und Porträts, die seine künstlerische Entwicklung dokumentieren. Becker fiel 1944 in Frankreich.
Die Nachlassdokumente verdeutlichen nicht nur Beckers persönliche Geschichte, sondern auch die Herausforderungen künstlerischer Arbeit im Kontext von Krieg und Politik. Viele seiner Werke wurden von der städtischen Kunstsammlung Pforzheim übernommen.
Durch die Archivierung im Stadtarchiv wird Beckers Erbe bewahrt und der Forschung zugänglich gemacht. Der Nachlass stellt eine bedeutende Ergänzung der kulturellen und historischen Bestände Pforzheims dar.
Quelle Pressemitteilung: Stadt Pforzheim