Pforzheim (Stadtkreis)(PF)

Baden-Württemberg

Neues Kapitel im „Bündnis für Familie“: 20 Jahre Engagement und personelle Verstärkung

Pforzheim – Im Jubiläumsjahr des „Bündnisses für Familie“ in Pforzheim gibt es eine neue Bündniskoordinatorin und frische Impulse für die zukünftige Arbeit. In der jüngsten Sitzung der Steuerungsgruppe wurde Juliane Wagner als neue Koordinatorin begrüßt, die die erfolgreichen Initiativen des Bündnisses fortsetzen und neue Ziele vorantreiben wird.

Erfolge der letzten 20 Jahre

Das „Bündnis für Familie“ blickt auf zwei Jahrzehnte erfolgreicher Arbeit zurück, in denen es maßgeblich zur Förderung von Familienfreundlichkeit in Pforzheim beigetragen hat. Sozialbürgermeister Frank Fillbrunn hebt die bedeutende Rolle des Bündnisses hervor: „Das Bündnis hat Wegmarken gesetzt. Es spielte eine Schlüsselrolle bei der Etablierung des Netzwerks ,Frühe Hilfen‘, das jungen Eltern in den ersten Monaten und Jahren unterstützt. Auch der Familienfreundlichkeitspreis und die Aktionen zum Tag der Familie am 15. Mai gehen auf das Engagement des Bündnisses zurück.“

Doris Möller-Espe, Bündnissprecherin und Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes Pforzheim Enzkreis, ergänzt: „Gemeinsam ist mehr zu schaffen. Ein Netzwerk, das mahnend auf die Belange von Familien schaut, ist wichtig. Viele Projekte mit Akteuren aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung haben Verbesserungen bewirken können, und das wird auch weiterhin nötig sein, insbesondere in Bereichen wie der Vereinbarkeit von Familie und Beruf.“

Neue Herausforderungen und Ziele

Die Corona-Pandemie und die fast einjährige Vakanz der Stelle der städtischen Bündniskoordination haben die Arbeit des Bündnisses zuletzt erschwert. Mit Juliane Wagner als neuer Koordinatorin setzen die Verantwortlichen nun neue Ziele. „Als gebürtige Pforzheimerin möchte ich Pforzheim als familienfreundliche Stadt weiterentwickeln. Ich werde auf Bewährtem aufbauen und die Aktionstage für Familien sowie den Familienfreundlichkeitspreis neu aufleben lassen“, erklärt Wagner. Die Ausschreibung des Familienfreundlichkeitspreises soll nach den Sommerferien erfolgen, die Verleihung ist für November geplant, wenn das Bündnis sein 20-jähriges Bestehen feiert.

Zusammen mit ihrer städtischen Kollegin Jasmin Jonietz wird Wagner die Zielsetzung und Koordination für eine „familienfreundliche Stadt“ vorantreiben. Erste Planungsgespräche haben bereits stattgefunden, um die Bündnisaktionen zeitnah zu starten. Auch das Internetportal für Familie (www.familie-pforzheim.de) soll ausgebaut und transparenter gestaltet werden.

Zukunftsperspektiven und Projekte

Ein weiteres Ziel ist die Re-Zertifizierung als „Familienfreundliche Kommune plus“. „Das Prädikat dient als Auszeichnung für die Stadt und hilft uns, in welchen Bereichen wir noch besser und familienfreundlicher werden können“, so Wagner.

Zusätzlich werden die Pforzheimer Kinderstadtpläne unter aktiver Beteiligung von Kindern aus verschiedenen Stadtteilen neu aufgelegt. „Mit unserer Wahlurne im Gepäck bieten wir Kindern die Möglichkeit, uns mitzuteilen, welche Orte sie besonders schätzen“, erklärt Jonietz. Die Einbeziehung von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien soll künftig eine größere Rolle in der Bündnisarbeit spielen. „Nur wenn wir die Belange der Familien hören und sie aktiv einbinden, können wir passgenaue Maßnahmen planen und Pforzheim für Familien noch lebenswerter machen“, fügt Möller-Espe hinzu.

Das „Bündnis für Familie“ wird auch weiterhin eng mit armutspräventiven Vorhaben zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass sozial benachteiligte Familien Zugang zu passenden Angeboten erhalten. Die Verstärkung und die neuen Ziele des Bündnisses zeigen das Engagement Pforzheims, eine Stadt zu schaffen, in der Familien gut unterstützt und gefördert werden.

Newsflash: Pforzheim und Region

Die ehemalige Schloss- und Stiftskirche St. Michael in Pforzheim, Baden-Württemberg, gehört zu den letzten mittelalterlichen Bauwerken der Stadt. Pforzheim wurde im Dreißigjährigen Krieg, im Pfälzischen Erbfolgekrieg und im Zweiten Weltkrieg nahezu vollständig zerstört. Die Kirche, zusammen mit dem benachbarten Archivturm, stellt ein bedeutendes Überbleibsel des historischen Stadtbildes dar.

Baugeschichte

Die Schlosskirche St. Michael wurde 1219 auf den Überresten eines älteren Gebäudes errichtet, als Pforzheim an das Haus Baden überging. Der spätromanische Westbau aus den Jahren 1220/1230 ist noch erhalten. Ab etwa 1270 wurde das Langhaus in seiner heutigen Form vollendet. Diagonalchöre und die Margarethenkapelle wurden zwischen 1290 und 1310 hinzugefügt. Der spätgotische Hochchor wurde zwischen 1460 und 1475 durch den badischen Hofbaumeister Hans Spryß von Zaberfeld errichtet. Die Baugeschichte ist nicht vollständig geklärt, doch die feinen Skulpturen im Inneren zeugen von Spryßs oberrheinischer Ausbildung.

Die Margarethenkapelle wurde für das Denkmal der Märtyrerin Margaretha errichtet, deren Grab möglicherweise ein Ritualmordopfer darstellt. Die Inschrift bezeugt die Existenz einer jüdischen Gemeinde in Pforzheim im 13. Jahrhundert und den christlichen Hass gegen diese Minderheit.

Bauphasen

  • Vorgängerbauten: Zwei frühere Bauphasen wurden durch Grabungen nachgewiesen: eine vorromanische Kapelle des 9./10. Jahrhunderts und ein dreischiffiger Bau mit Chorapsis aus dem 12. Jahrhundert.

  • Westbau und Schiff: Der romanische Westbau mit Nordturm ist der älteste Teil der Kirche. Der Bau begann um 1217/18 und wurde bis 1235 fertiggestellt. Der Westbau ist reich gegliedert mit Lisenen, Bogenfriesen und einem Hauptportal im staufischen Stil. Die Verbindung des Westbaues mit dem gotischen Langhaus schafft eine spannende architektonische Wechselwirkung.

  • Stiftschor: Der spätgotische Chor, errichtet von Hans Spryß von Zaberfeld, zeichnet sich durch aufwändige Gewölbe und Skulpturen aus. Die Kirche wurde 1545 zur Grablege der badischen Markgrafen bestimmt.

Orgel

Im Jahr 2022 wurde die Steinmeyer-Orgel von 1959 technisch neu aufgebaut, wobei das Pfeifenwerk erhalten blieb. Die Orgel umfasst drei Werke (Hauptwerk, Positiv, Schwellwerk) und ein Pedalwerk mit umfangreicher Ausstattung.

Geläut

Der Turm der Kirche beherbergt ein sechsstimmiges Geläut, das 1958 von der Glockengießerei Gebr. Bachert gegossen wurde. Die Glocken haben unterschiedliche Durchmesser und Gewichte und sind mit verschiedenen Inschriften versehen.

Grabdenkmale

Die Kirche enthält mehrere bedeutende Grabdenkmale, darunter die Grabplatte des Johann Freigraf von Klein-Ägypten aus dem Jahr 1498. Seit 1535 diente die Kirche als Grablege der badischen Markgrafen. Zu den weiteren Grabmalen gehören die Monumente für Anna Marie von Baden-Durlach, Prinz Albrecht den Jüngeren, Markgraf Bernhard den Jüngeren und andere Angehörige des Herrscherhauses.

Museum Johannes Reuchlin

Von 2006 bis 2008 wurde ein Erweiterungsbau des Reuchlinmuseums nach Plänen des Hamburger Architekten Bernhard Hirche errichtet. Der Neubau stellt die ursprüngliche Kubatur des Reuchlinkollegs wieder her und integriert die nach dem Zweiten Weltkrieg errichteten Strebebögen. Das Museum wurde am 6. September 2008 eingeweiht und zeigt die Bibliothek Johannes Reuchlins.

Die Kirche St. Michael bleibt ein bedeutendes kulturelles und historisches Erbe Pforzheims und wurde 2021 als Kulturdenkmal des Jahres ausgezeichnet.

 

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