Pforzheim baut Schulsozialarbeit aus: Mehr Unterstützung für Schüler und Schulen
Pforzheim setzt auf eine umfassende Unterstützung ihrer Schülerinnen und Schüler und weitet die Schulsozialarbeit aus. Die Stadtverwaltung reagiert damit auf die gestiegenen Bedarfe und Herausforderungen, die durch komplexere Problemlagen und die Nachwirkungen der Corona-Pandemie entstanden sind.
Aktuelle Situation der Schulsozialarbeit
In Pforzheim sind bereits an allen Schularten – von Grundschulen über Werkreal- und Realschulen, Gymnasien bis hin zu Beruflichen Schulen und Förderschulen – Fachkräfte der Schulsozialarbeit aktiv. Diese übernehmen vor Ort eine entscheidende Rolle in der Unterstützung der Schülerinnen und Schüler, indem sie individuelle Probleme und Konflikte in kleineren Gruppen oder im Klassenverband bearbeiten.
„Es ist nicht selbstverständlich, dass wir in Pforzheim bereits an allen Schulen mit unserer Schulsozialarbeit präsent sind. Gleichzeitig ist es aber auch notwendig, denn diese Arbeit ist heute an allen Schularten wichtiger denn je“, betont Oberbürgermeister Peter Boch.
Zunahme der Bedarfe
Schulen und das Jugendamt in Pforzheim beobachten einen steigenden Bedarf an Schulsozialarbeit. Dies ist nicht nur auf die Nachwirkungen der Pandemie und weltweite Krisen zurückzuführen, sondern auch auf komplexe Problemlagen wie Familien in schwierigen Lebenssituationen, Erziehungsprobleme, Trennung oder Scheidung und finanziellen Engpässen. Diese Faktoren stellen die Fachkräfte an den Schulen vor immer größere Herausforderungen.
„Komplexere Problemlagen in Familien bedeuten in der Regel für die Schulsozialarbeit auch eine intensivere Problembearbeitung“, erklärt Sozialbürgermeister Frank Fillbrunn. Er fügt hinzu, dass sozialraumorientiertes Arbeiten erforderlich sei, um nicht nur im Einzelfall Unterstützung bieten zu können, sondern auch die Grundbedingungen für ein gesundes Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen zu gestalten.
Ausbau der Schulsozialarbeit
Um den gestiegenen Beratungsbedarfen gerecht zu werden und eine zeitnahe Unterstützung zu gewährleisten, plant die Stadt den Ausbau der Schulsozialarbeit um 1,75 Vollzeitstellen. An den Schulen, die derzeit nur einen sehr geringen Stellenanteil einer Fachkraft haben, wird die Versorgung auf 50 Prozent einer Vollzeitkraft aufgestockt. Betroffen hiervon sind:
- Ludwig-Erhard-Schule
- Theodor-Heuss-Gymnasium
- Hebel-Gymnasium
- Reuchlin-Gymnasium
- Buckenberg-Grundschule
- Schlossparkschule
Zusätzlich wird die Insel-Werkrealschule eine Aufstockung erhalten, da hier besonders große Bedarfe bestehen. Die Aufstockungen sollen ab dem neuen Schuljahr schrittweise und je nach Verfügbarkeit des Personals umgesetzt werden.
„Wir brauchen Schulsozialarbeit an allen Schularten. Und um wirklich an der Schule wirken zu können, braucht es mindestens eine halbe Stelle pro Schule. Genau in diese Richtung zielt dieser Ausbau der Schulsozialarbeit“, so Frank Fillbrunn.
Dieser Schritt zeigt das Engagement der Stadt Pforzheim, die Bildungs- und Unterstützungsangebote für ihre Schüler weiter zu verbessern und den aktuellen Herausforderungen proaktiv zu begegnen.