Die Burgruine Irslingen, auch Urslingen genannt, ist ein faszinierendes Zeugnis mittelalterlicher Geschichte im Schlichemtal bei Irslingen, einem Ortsteil der Gemeinde Dietingen im Landkreis Rottweil. Diese historische Burg, die erstmals 1178 in einer Urkunde erwähnt wurde, war einst der Stammsitz der mächtigen Herren von Urslingen. Heute sind von der ehemaligen Burganlage nur noch geringe Mauerreste erhalten, die jedoch einen eindrucksvollen Einblick in die Vergangenheit bieten.
Die Ursprünge der Burg reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück, als sie vermutlich von den Herren von Urslingen erbaut wurde. Konrad von Urslingen, ein bedeutendes Mitglied der Familie, spielte eine zentrale Rolle in der staufischen Reichsverwaltung und wurde sogar zum Herzog von Spoleto erhoben. Doch trotz der politischen Bedeutung der Familie verlor die Burg im Laufe der Jahrhunderte an Macht und wurde 1327 schließlich in den Besitz der Grafen von Württemberg überführt. Der letzte Herzog von Urslingen, Reinold VI., musste 1381 das Gut Schiltach an Württemberg verkaufen und starb als armer „Bettelherzog“.
Die Burg Irslingen wurde im 16. Jahrhundert zerstört, und was heute von der Burg übrig ist, sind Reste der Ringmauer mit Schießscharten und die Ansätze von Halbschalentürmen. Der Zugang zur Ruine erfolgt über einen kurzen Fußweg vom Butschhof, und die Anlage befindet sich im Naturschutzgebiet Schlichemtal, das eine besonders malerische Kulisse bietet. In unmittelbarer Nähe liegt die Schlichemklamm, eine weitere Sehenswürdigkeit der Region.
Für Wanderer und Geschichtsinteressierte ist die Burgruine ein beliebtes Ziel. Die Ruine ist über den Schlichemwanderweg erreichbar und bietet einen spektakulären Ausblick auf das Schlichemtal. Der Ursprung des Butschhofs, der sich in der Nähe befindet, könnte im Zusammenhang mit der Burg als Meiereihof gestanden haben.