Dr. Robin Reschke, ein junger Mediziner und Forscher, interessiert sich für Therapieansätze bei fortgeschrittenem Hautkrebs und möchte herausfinden, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Hautmikrobiom und der Wirksamkeit der Immuntherapie gibt. Ab September wird er mit seiner Max-Eder-Nachwuchsgruppe diese Frage untersuchen, indem er das Mikrobiom von Patienten mit fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom analysiert, die von der Immuntherapie profitieren, und solche, bei denen sie nicht wirkt.
Die Immuntherapie kann das körpereigene Immunsystem aktivieren und ist in manchen Fällen bei Hautkrebs sehr erfolgreich, in anderen Fällen jedoch wirkungslos. Reschke und seine Gruppe konzentrieren sich auf die Rolle von T-Zellen, insbesondere gewebeständiger T-Gedächtniszellen (TRM-Zellen), die bei Infektionen lokal entstehen und dort verbleiben. Diese Zellen können bei erneuter Infektion oder Zellentartung aktiv werden und helfen, die Erkrankung zu bekämpfen.
Die Forscher nutzen eine neue Methode namens Spatial Transcriptomics, um das immunologische Mikroumfeld des Tumors genau zu untersuchen. Sollte ein Zusammenhang zwischen dem Mikrobiom und der Zahl der TRM-Zellen und damit dem Therapieerfolg gefunden werden, könnte dies in der Zukunft dazu führen, dass das Mikrobiom gezielt modifiziert wird, um mehr Krebspatienten von der Immuntherapie zu profitieren.
Dr. Reschke hat in Marburg Medizin studiert und ist nach Stationen in Leipzig, Chicago und Hamburg seit Januar dieses Jahres am Universitätsklinikum Heidelberg im Bereich Dermatoonkologie tätig. Er hat Heidelberg als Standort für seine Forschung gewählt, da es hier die beste Forschungslandschaft in der Krebsforschung bietet und eine enge Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen wie dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) möglich ist.
Das Max-Eder-Nachwuchsgruppenprogramm der Deutschen Krebshilfe fördert hochqualifizierte junge Ärzte und Wissenschaftler in der Krebsforschung und ermöglicht ihnen, eine eigene Arbeitsgruppe aufzubauen. Reschke ist zudem Teil des TRYTRAC-Programms von Cancer Core Europe, was einen regen Austausch mit anderen nationalen Tumorzentren ermöglicht.