Sandweier ist ein Stadtteil von Baden-Baden, der 1975 eingemeindet wurde. Der Ort wurde erstmals im Jahr 1308 als Wilr urkundlich erwähnt und entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte von einer Ausbau-Siedlung zu einem Weiler im Sand. Sandweier war vor dem 16. Jahrhundert dem Ort Iffezheim unterstellt und bildete bis 1571 mit Iffezheim eine politische und wirtschaftliche Einheit. Ab 1571 gab es eine eigene Gerichtsbarkeit in Sandweier, und die beiden Gemeinden besaßen gemeinsame Wälder, Viehweiden und Produktionsbetriebe wie Mühlen und eine Ziegelei.
Im 18. Jahrhundert wanderten mehrere Bewohner nach Ungarn aus, und um 1753 hatte Sandweier 368 Einwohner. 1791 wurde eine Sägemühle zwischen Sandweier und Iffezheim erbaut. Mit Beginn des 18. Jahrhunderts begann die Kirche Sandweiers wieder nach Unabhängigkeit zu streben, und 1769 wurde die endgültige Trennung der Kirchen Iffezheim und Sandweier verfügt.
1901 wurde ein neues Schulhaus errichtet, das auch im 21. Jahrhundert noch seinem Zweck dient und eine Grundschule beherbergt. 1971 wurde eine neue Hauptschule erbaut, und am 1. Januar 1975 wurde Sandweier nach Baden-Baden eingemeindet. 1982 wurde die Rheintalhalle Sandweier eingeweiht.
Im 21. Jahrhundert ist Sandweier ein Ort mit zahlreichen mittelständischen Handwerksbetrieben und zwei Kieswerken. Durch seine gute Infrastruktur ist Sandweier als Wohngebiet sehr gefragt, und in den 2010er Jahren entstanden große Neubaugebiete.
Zu den Bauwerken in Sandweier gehören die Pfarrkirche St. Katharina, die von 1835 bis 1837 nach Plänen von Johann Ludwig Weinbrenner erbaut wurde, und das Heimatmuseum, ein ehemaliges Jagdschloss aus dem Jahr 1602 mit über 300 Exponaten.
In einer Kiesgrube bei Sandweier wurden die von einem französischen Militärgericht zum Tode verurteilten ehemaligen SS-Angehörigen Heinrich Schwarz, Fritz Suhren und Hans Pflaum durch Erschießen hingerichtet.