Baden-Baden (Stadtkreis)(BAD)

Baden-Württemberg

Haueneberstein, mundartlich auch als „Eberschde“ bekannt, ist ein malerischer Stadtteil nordwestlich von Baden-Baden, am Rande des Schwarzwaldes gelegen. Mit einer Fläche von 9 km² und einer Höhe von 130 Metern über dem Meeresspiegel, beheimatet der Ort etwa 4259 Einwohner (Stand: 1. Januar 2020). Die Eingemeindung in die Stadt Baden-Baden erfolgte am 1. Januar 1974. Haueneberstein teilt sich die Postleitzahl 76532 und die Vorwahl 07221.

Geschichte

Haueneberstein wurde erstmals im März 1245 in der Gründungsurkunde des Klosters Lichtenthal erwähnt. Um 1283 kamen die Markgrafen von Baden in den Besitz der Siedlung. Eine Kirche wurde 1348 urkundlich erwähnt und bereits 1433 wurde eine markgräfliche Erblehnmühle verliehen. Während des Pfälzischen Erbfolgekriegs zerstörten französische Truppen 1689 den Ort, der anschließend wieder aufgebaut wurde. Im alten Ortskern sind Ensembles alter Fachwerkhäuser zu sehen, die von der reichen Geschichte des Ortes zeugen. Darunter finden sich zahlreiche Kleindenkmale wie Hochkreuze und Bildstöcke aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

Sehenswürdigkeiten

Zu den bemerkenswerten Sehenswürdigkeiten gehört die katholische Barockkirche St. Bartholomäus, die 1799 erbaut wurde und einen Hochaltar von 1742 sowie zwei Seitenaltäre von 1744 beherbergt. Ein Taufstein aus der Zeit um 1500 ist ebenfalls ein Highlight der Kirche. Das Rathaus, ein prächtiger Bau aus gelblichem Sandstein im Neorenaissancestil von 1889, steht im Zentrum des alten Ortskerns. Das heutige Schulhaus wurde 1907 erbaut und das Heimatmuseum in der Unteren Hafnerstraße bietet einen Einblick in die lokale Geschichte.

Kultur und Brauchtum

Haueneberstein ist für seine lebendige Fastnachtstradition bekannt. Der Schunkenbacher Carneval-Club, gegründet 1954, organisierte bereits in den 1950er und 60er Jahren große Karnevalsumzüge, eine Tradition, die bis heute in Form von Straßenfastnacht und Prinzenbällen fortgeführt wird. 1998 gründete sich der Hästrägerverein Wildsäu vom Hungerberg e. V., dessen Maske aus einem aus Lindenholz geschnitzten Eberkopf und einem Wildsaufell besteht. Der Verein veranstaltet seitdem am Schmutzigen Donnerstag einen alemannischen Nachtumzug mit Gruppen aus ganz Baden. Das Eberbachfest, das seit 1998 alle zwei Jahre stattfindet, ist ein weiteres kulturelles Highlight. Dabei sorgen örtliche Vereine entlang des Eberbachs für ein zweitägiges Festprogramm mit Musik, Spielplätzen und Biergärten.

Wirtschaftliche Entwicklung

Bis in die 1930er Jahre lebten die Bewohner von Haueneberstein hauptsächlich von Landwirtschaft, Viehzucht und Handwerk. Ochsenkarren prägten damals das Straßenbild. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte das Dorf einen wirtschaftlichen Aufschwung. In den neu geschaffenen Industriegebieten siedelten sich verschiedene Betriebe an. Heute bieten mittelständische Firmen aus den Bereichen der Metallbe- und -verarbeitung, der Arzneimittelherstellung, des Druck- und Verlagswesens sowie des Handels-, Dienstleistungs- und Handwerksbereichs den Einwohnern zahlreiche Arbeitsplätze und eine umfassende Versorgung.

Haueneberstein vereint historische Relevanz, kulturelle Lebendigkeit und wirtschaftliche Dynamik und bietet seinen Bewohnern und Besuchern eine vielfältige und spannende Lebensumgebung.

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