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Öffentliche Verschuldung Deutschlands zum Jahresende 2023: Höchststand und Regionale Unterschiede

Wiesbaden, 29. Juli 2024 – Laut den aktuellen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) betrug die Verschuldung des Öffentlichen Gesamthaushalts (einschließlich Bund, Länder, Gemeinden, Gemeindeverbände und Sozialversicherung) zum Ende des Jahres 2023 insgesamt 2.445,1 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 28.943 Euro, was eine Erhöhung um 778 Euro gegenüber dem Vorjahr darstellt.

Anstieg der Verschuldung

Gegenüber dem Jahresende 2022 stieg die öffentliche Verschuldung um 77,1 Milliarden Euro oder 3,3 %. Dies markiert den höchsten Jahresendwert in der Schuldenstatistik. Der Zuwachs resultierte aus höheren Schulden beim Bund, bei den Gemeinden und der Sozialversicherung. Im Gegensatz dazu konnten die Länder ihre Schulden reduzieren.

Einfluss des Deutschlandtickets

Ab 2023 fließen die Schulden aller öffentlich bestimmten Verkehrsunternehmen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in die Berechnung des öffentlichen Schuldenstandes ein. Ohne diesen Effekt wäre der Schuldenstand Ende 2023 bei 2.435,4 Milliarden Euro gelegen, also um 9,8 Milliarden Euro niedriger. Die Pro-Kopf-Verschuldung hätte bei 28.827 Euro gelegen, und die Veränderung gegenüber 2022 hätte bei +2,8 % oder +67,3 Milliarden Euro gelegen.

Schuldenentwicklung nach Bereich

  • Bund: Der Bund war Ende 2023 mit 1.696,3 Milliarden Euro verschuldet, ein Anstieg um 75,9 Milliarden Euro oder 4,7 % im Vergleich zum Vorjahr. Der Anstieg ist insbesondere auf die Schuldenzuwächse in den Extrahaushalten „Wirtschaftsstabilisierungsfonds Energie“ und „Sondervermögen Bundeswehr“ zurückzuführen. Die Pro-Kopf-Verschuldung des Bundes betrug 20.078 Euro.

  • Länder: Die Schulden der Länder sanken um 12,7 Milliarden Euro oder 2,1 % auf 594,2 Milliarden Euro. Die durchschnittliche Pro-Kopf-Verschuldung der Länder lag bei 7.033 Euro. Ohne die Schulden der ÖPNV-Unternehmen hätte der Rückgang bei 2,6 % oder 15,9 Milliarden Euro gelegen.

  • Kommunen: Die Verschuldung der Gemeinden und Gemeindeverbände stieg um 13,8 Milliarden Euro oder 9,8 % auf 154,6 Milliarden Euro. Die Pro-Kopf-Verschuldung der Kommunen betrug 1.979 Euro. Ohne die Einbeziehung der ÖPNV-Schulden hätte der Anstieg nur 7,3 Milliarden Euro betragen.

  • Sozialversicherung: Die Schulden der Sozialversicherung erhöhten sich um 89,4 % auf 41 Millionen Euro, was eine Pro-Kopf-Verschuldung von 0,49 Euro ergibt.

Regionale Unterschiede

  • Stadtstaaten: Bremen wies mit 34.012 Euro die höchste Pro-Kopf-Verschuldung auf, gefolgt von Hamburg mit 17.095 Euro und Berlin mit 16.602 Euro. Ohne die Schulden der ÖPNV-Unternehmen läge die Verschuldung in Bremen bei 33.568 Euro und in Hamburg bei 16.232 Euro.

  • Flächenländer: Das Saarland wies die höchste Verschuldung unter den Flächenländern auf, mit 13.187 Euro pro Kopf, gefolgt von Schleswig-Holstein mit 10.737 Euro. Bayern und Sachsen hatten die niedrigste Verschuldung mit 1.297 Euro bzw. 1.405 Euro pro Kopf.

Methodische Hinweise

Die Berechnung der Pro-Kopf-Verschuldung basiert auf den Bevölkerungszahlen zum 30. Juni des jeweiligen Berichtsjahres. Seit 2023 werden alle öffentlich bestimmten ÖPNV-Unternehmen als Extrahaushalte in die Statistik einbezogen. Der nachgewiesene Schuldenstand enthält nur den Nennbetrag der aufgenommenen Schulden ohne Zinszahlungen.

Für detaillierte Informationen und weitere methodische Hinweise können Interessierte die Datenbank GENESIS-Online und die entsprechenden Statistischen Berichte des Statistischen Bundesamtes konsultiere

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