Neuwied, eine große kreisangehörige Stadt im Norden von Rheinland-Pfalz, beeindruckt nicht nur mit ihrer langen Geschichte, sondern auch mit ihrer einzigartigen Hochwasserschutzanlage. Die Stadt am rechten Rheinufer, etwa zehn Kilometer nordwestlich von Koblenz gelegen, ist mit rund 66.000 Einwohnern die siebtgrößte Stadt des Bundeslandes. Neuwied hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1653 als bedeutendes wirtschaftliches und kulturelles Zentrum etabliert.
Eine Stadt mit Geschichte und Vielfalt
Neuwied wurde 1653 als Planstadt gegründet und entwickelte sich unter der toleranten Politik der Grafen zu Wied zu einer Freistätte für Religionsflüchtlinge. Ab dem 18. Jahrhundert spielte die Stadt eine wichtige Rolle in der frühen Industrialisierung Deutschlands. Noch heute ist Neuwied von einer außergewöhnlichen Vielfalt an christlichen Konfessionen, kulturellen Einrichtungen und Industriebetrieben geprägt.
Neben beeindruckenden Bauwerken wie dem Schloss Neuwied oder der Herrnhuter-Siedlung sind es vor allem die abwechslungsreichen Veranstaltungen, die Besucher anziehen. Die Landesbühne Rheinland-Pfalz, Escape-Games mit internationaler Anerkennung, Kunstausstellungen und das jährlich stattfindende Deichstadtfest bieten ein breites kulturelles Spektrum. Auch Märkte wie der Gartenmarkt oder das Festival der Currywurst gehören zu den Highlights der Stadt.
Natur und Erholung in Neuwied
Die landschaftliche Schönheit der Region lädt zu ausgedehnten Wanderungen und Radtouren entlang des Rheins oder in den Wäldern des Westerwaldes ein. Wer es ruhiger angehen möchte, findet in Neuwied zahlreiche Möglichkeiten zur Entspannung und kulinarischen Genüsse.
Ein weiteres Highlight ist der Zoo Neuwied, der als größter Zoo von Rheinland-Pfalz eine breite Artenvielfalt bietet. Besonders sehenswert ist die Südamerika-Halle, die Prinz Maximilian zu Wied gewidmet ist, einem bedeutenden Forschungsreisenden des 19. Jahrhunderts.
Der Deich: Neuwieds Schutzschild gegen Hochwasser
Neuwieds Deichanlage ist eine technische Meisterleistung, die der Stadt den Beinamen „Deichstadt“ eingebracht hat. Der 7,5 Kilometer lange Deich wurde zwischen 1928 und 1931 unter der Leitung von Bürgermeister Robert Krups errichtet, um die Stadt vor den verheerenden Hochwassern des Rheins zu schützen.
Ohne den Deich wäre die wirtschaftliche Entwicklung Neuwieds undenkbar gewesen, da Hochwasser regelmäßig die Innenstadt überfluteten. Heute schützt die Anlage die Stadt zuverlässig und verhindert Schäden in Millionenhöhe. Die Hochwasserschutzanlage besteht aus neun Deichtoren, mehreren Pumpwerken und einer stabilen Mauer, die bis zu neun Meter über dem normalen Wasserstand des Rheins ausgelegt ist. Interessierte können mehr über den Deich und seine Geschichte im Deichinformationszentrum erfahren.
Neuwied: Eine Stadt mit Zukunft
Mit ihrer reichen Geschichte, den vielfältigen Freizeitmöglichkeiten und ihrem einzigartigen Hochwasserschutz bleibt Neuwied eine Stadt, die es zu entdecken lohnt. Ob Kultur, Natur oder Geschichte – die Deichstadt bietet für jeden Besucher etwas Besonderes.