Die Ankündigung von Bundesministerin Klara Geywitz, eine Strategie zur Aktivierung der Wohnraumpotenziale in ländlichen Regionen vorzulegen, wird von uns ausdrücklich begrüßt. Die ländlichen Regionen verfügen über rund 1,3 Millionen marktfähige Wohnungen, was eine erhebliche Chance darstellt, die Wohnungsmärkte in den Ballungsräumen zu entlasten und gleichzeitig die kleinen und mittleren Städte und Gemeinden zu stärken. Um jedoch eine wirkliche Attraktivität für die ländlichen Räume zu schaffen und sie gleichwertig mit den urbanen Regionen zu machen, ist ein umfassendes Maßnahmenbündel notwendig.
Herausforderungen und notwendige Maßnahmen:
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Infrastruktur und Verkehrsanbindung: Der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und eine bessere Anbindung der ländlichen Regionen an die Metropolen sind essenziell. Die Realität sieht derzeit leider oft anders aus: In vielen ländlichen Gebieten fehlt es an leistungsfähigem ÖPNV, und weitere Einschränkungen bei der Versorgung mit Bussen und Bahnen sind zu befürchten.
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Breitband- und Mobilfunkversorgung: Die Digitalisierung ist ein zentraler Faktor für die Attraktivität ländlicher Regionen. Ein grundlegender Schritt wäre der Ausbau leistungsstarker Breitband- und Mobilfunknetze, um auch außerhalb der Ballungsräume eine adäquate digitale Infrastruktur zu gewährleisten.
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Bildung, Gesundheitsversorgung und Freizeitangebote: Um gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen, müssen Bildungs- und Freizeitangebote sowie die medizinische Versorgung verbessert werden. Auch hier gibt es erhebliche Defizite, da gerade in ländlichen Regionen oft ein Mangel an Ärzten, Schulen und Freizeitmöglichkeiten herrscht.
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Finanzierung und langfristige Planung: Die Strategie zur Stärkung der ländlichen Regionen muss einen Mix aus kurz-, mittel- und langfristig wirksamen Maßnahmen enthalten. Es ist wichtig, dass die notwendigen finanziellen Mittel bereitgestellt werden, um nicht nur die bestehenden Infrastrukturen zu erhalten, sondern auch weiter auszubauen.
Fazit:
Um die ländlichen Regionen für die Menschen attraktiver zu machen und die vorhandenen Wohnraumpotenziale nutzen zu können, müssen umfassende und gut durchdachte Maßnahmen umgesetzt werden. Die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse, wie es das Grundgesetz fordert, erfordert eine engagierte und langfristige Strategie, die alle relevanten Bereiche abdeckt. Wenn es gelingt, die Lebensqualität im gesamten Land vergleichbar gut zu gestalten, wird dies einen bedeutenden Beitrag zur Attraktivität der ländlichen Räume leisten und den Umzug auf das Land für viele Menschen attraktiv machen.