Heute hat Bauminister Rainer Genilke in Calau (Landkreis Oberspreewald-Lausitz) den Startschuss für das virtuelle Bauamt in Brandenburg gegeben. Als Pilot- und Koordinierungsstelle wird der Landkreis Oberspreewald-Lausitz eine zentrale Rolle in der Einführung und Umsetzung dieser digitalen Plattform spielen, die künftig auf weitere untere Bauaufsichtsbehörden im Land Brandenburg ausgeweitet wird.
Verbesserte Kommunikation und kürzere Verfahrenszeiten
„Wer bauen möchte, benötigt eine Baugenehmigung. Ein Baugenehmigungsverfahren ist allerdings sehr komplex und bringt eine Vielzahl von Akteuren zusammen: Bauherren, Planer, die Bauaufsichtsbehörde, Fachämter und die Gemeinde. Geplant ist, dass künftig im virtuellen Bauamt alle Beteiligten das komplette Verfahren vom Bauantrag bis zur Baugenehmigung digital bearbeiten können“, erklärte Minister Genilke. Die Digitalisierung des Baugenehmigungsverfahrens bietet zahlreiche Vorteile, darunter eine verbesserte Kommunikation, kürzere Verfahrensdauer und weniger Papierverbrauch. Genilke betonte, dass dies nicht nur privaten Bauherren zugutekommen wird, sondern auch Bauvorhaben der Wirtschaft beschleunigen kann, was den Wirtschaftsstandort Brandenburg stärkt. Sein Dank galt den Kooperationspartnern, insbesondere dem Ministerium des Innern und für Kommunales, dem Brandenburgischen IT-Dienstleister sowie den Pilotlandkreisen Oberspreewald-Lausitz und Märkisch-Oderland.
Effiziente und bürgerfreundliche Verwaltungsdienstleistungen
Siegurd Heinze, Landrat des Landkreises Oberspreewald-Lausitz und Vorsitzender des Landkreistages, lobte die interkommunale Zusammenarbeit und die Unterstützung der Landesregierung. „Das Virtuelle Bauamt zeigt, wie durch interkommunale Zusammenarbeit und mit Unterstützung der Landesregierung effiziente, moderne und bürgerfreundliche Verwaltungsdienstleistungen geschaffen werden können“, sagte Heinze. Er hob hervor, dass der überwiegende Teil der bauaufsichtlichen Verfahren in Oberspreewald-Lausitz bereits über das virtuelle Bauamt abgewickelt werden kann. Weitere Verfahren und Zusatzfunktionen werden sukzessive freigeschaltet. Heinze zeigte sich erfreut, dass alle Landkreise und kreisfreien Städte in Brandenburg an der Umsetzung arbeiten, sodass das Angebot in den nächsten Monaten auf das gesamte Land ausgeweitet werden kann.
Ein weiterer Schritt zur Digitalisierung der Verwaltung
Dr. Markus Grünewald, Staatssekretär im Ministerium des Innern und für Kommunales sowie IT-Beauftragter der Landesregierung Brandenburg, betonte die Bedeutung des Projekts für die Digitalisierung der Verwaltung. „Mit dem Start des ‚Virtuellen Bauamtes‘ geht das Land Brandenburg einen weiteren Schritt bei der Digitalisierung von Verwaltungsleistungen und präsentiert sich den Bürgerinnen und Bürgern als moderne und serviceorientierte Verwaltung“, sagte Grünewald. Er dankte allen Verfahrensbeteiligten für ihre enge Zusammenarbeit und ihren hohen Arbeitseinsatz. Die Bereitstellung des neuen Onlineangebotes sei ein Beispiel dafür, dass übergreifende Zusammenarbeit und die Bündelung von Ressourcen wichtige Treiber für die Digitalisierung der Verwaltung sind.
Sichere und datenschutzkonforme Online-Verfahren
Josef Nußbaum, Erster Geschäftsführer des Brandenburgischen IT-Dienstleisters, betonte die Herausforderungen und Erfolge bei der Digitalisierung des Baugenehmigungsverfahrens. „Für den Brandenburgischen IT-Dienstleister lag der Schwerpunkt bei der Digitalisierung einer so komplexen Verwaltungsleistung wie dem Baugenehmigungsverfahren auf der Koordination aller Verfahrensbeteiligten sowie deren digitale Vernetzung und technologische Interaktion“, erklärte Nußbaum. Ziel sei es, allen Antragstellern und am Bauprojekt beteiligten Akteuren ein sicheres und datenschutzkonformes Online-Verfahren zur Verfügung zu stellen. Hierfür hat der ZIT-BB unter anderem eine neue Transportinfrastruktur implementiert.
Mit dem virtuellen Bauamt wird Brandenburg zu einem Vorreiter in der Digitalisierung von Verwaltungsleistungen, was sowohl Bauherren als auch der Wirtschaft zugutekommt und die Effizienz der Verwaltungsprozesse erheblich steigert.