Die Infrastruktur zur Abwasserentsorgung in Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten bedeutende Fortschritte gemacht. Das Statistische Bundesamt veröffentlichte jüngst neue Zahlen zur Abwasserentsorgung für 2022, die Einblicke in den Ausbau der Kanalnetze, den Anschlussgrad der Bevölkerung sowie die Effizienz der Abwasserbehandlung bieten.
Seit 1991 wurde die Länge des öffentlichen Kanalnetzes um 73 % auf über 619.000 Kilometer erweitert. Besonders im Fokus steht der Ausbau von Trennwasserkanälen, die Regen- und Schmutzwasser separat abführen und damit die Kläranlagen entlasten. Dies ist vor dem Hintergrund zunehmender Starkregenereignisse besonders relevant.
Fast alle Haushalte (97 %) sind inzwischen an die öffentliche Kanalisation angeschlossen. Die restlichen 3 % verteilen sich auf ländliche Gebiete, vor allem in den neuen Bundesländern. Auch die Qualität der Abwasserbehandlung hat sich verbessert: Nahezu alle der rund 8.659 Kläranlagen nutzen biologische Verfahren, viele davon kombiniert mit Phosphor- und Stickstoffentfernung, um die Umwelt zu schonen.
Die Abwässer werden vorwiegend in große Flüsse wie den Rhein, die Elbe und die Donau eingeleitet. Dabei spielt die umweltpolitische Betrachtung nach Flussgebietseinheiten eine zentrale Rolle, um die Belastung der Gewässer genau zu überwachen. Der Bericht verdeutlicht die Erfolge im Kampf gegen Fremdwassereinträge und die immer effizientere Reinigung des Abwassers in Deutschland.