Berlin – Die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) in deutschen Krankenhäusern benötigt mehr Zeit. Das ergab eine Blitzumfrage des Deutschen Krankenhausinstituts im Auftrag der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). Der Krankenhausverband fordert daher, die Pilotphase über den 15. Februar 2025 hinaus zu verlängern.
Lieferverzögerungen und Rollout-Dauer belasten Krankenhäuser
Nur rund die Hälfte der befragten Krankenhäuser rechnet damit, dass die Anbieter der Krankenhausinformationssysteme (KIS) die ePA-Module bis Ende des ersten Quartals 2025 bereitstellen können. Zudem schätzen viele Kliniken, dass die Einführung und der Rollout der ePA drei Monate bis ein Jahr in Anspruch nehmen werden.
Während sich 54 Prozent der Krankenhäuser als technisch gut (45 Prozent) oder sehr gut (9 Prozent) vorbereitet betrachten, fühlen sich 34 Prozent der Kliniken nur wenig auf die ePA-Einführung vorbereitet. Dies zeigt, dass die Krankenhäuser auf zusätzliche Zeit für die Umstellung angewiesen sind.
DKG fordert Klarheit und mehr Zeit
Dr. Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der DKG, appelliert an das Bundesgesundheitsministerium, die Pilotphase zu verlängern:
"Die ePA ist sinnvoll und kann die Versorgungsqualität verbessern. Dafür braucht es jedoch Akzeptanz – sowohl bei Patientinnen und Patienten als auch bei den Krankenhäusern. Diese Akzeptanz dürfen wir nicht durch technische oder organisatorische Probleme in der Startphase gefährden."
Das Ministerium hatte bereits den KIS-Herstellern entgegengekommen und die Bereitstellung der Technik frühestens für Mitte Februar 2025 festgelegt. Nun sei auch für die Kliniken eine ausreichende Verlängerung der Testphase notwendig, so Gaß.
Herausforderung für Krankenhäuser und Patienten
Die Einführung der ePA bietet großes Potenzial, die Gesundheitsversorgung zu digitalisieren und effizienter zu gestalten. Allerdings bleibt die Umstellung eine komplexe Herausforderung. Neben technischen Hürden erfordert sie auch die Akzeptanz und das Vertrauen von Patienten sowie Krankenhauspersonal.
Weitere Informationen und die vollständige Blitzumfrage sind auf der Website der Deutschen Krankenhausgesellschaft verfügbar.
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