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Berlin  – Das Deutschlandticket macht seit über einem Jahr Bus- und Bahnfahren leichter und günstiger. Doch der Kauf des Tickets ist nicht immer einfach. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat in einem Marktcheck untersucht, welche Vertriebskanäle zur Verfügung stehen und auf welche Hürden Kund:innen dabei treffen. Die Ergebnisse zeigen, dass Anbieter nicht immer ausreichend über die Tarifbestimmungen informieren und teilweise große Unterschiede bei den Bestellprozessen gibt.

Transparenz und Einfachheit gefordert:
„Der Kauf des Deutschlandtickets sollte so einfach wie möglich sein. Ein Marktcheck des vzbv zeigt aber weiter klare Hürden beim Kauf. Das muss sich ändern, damit alle das Ticket ohne Fallstricke nutzen können“, sagt Marion Jungbluth, Leiterin Team Mobilität und Reisen beim vzbv. „Eine drohende Preissteigerung ab 2025 und Fallstricke beim Buchungsprozess – das schreckt doppelt ab.“

Bonitätsprüfungen und Kündigungsfristen:
Ein weiteres Problem ist die fehlende Transparenz bei Bonitätsprüfungen. Nicht immer ist klar, ob eine Bonitätsprüfung der Kund:innen durchgeführt wird. Auch Kündigungsfristen werden mitunter widersprüchlich kommuniziert. „Die Anbieter müssen den Bestellprozess vereinfachen und für mehr Transparenz sorgen. Das Ticket muss grundsätzlich digital aber auch am Schalter zu kaufen sein. Schon beim Kauf muss verständlich sein, wie sich das Ticket wieder kündigen lässt“, sagt Jungbluth. Bei digitalen Tickets seien Bonitätsprüfungen eigentlich unnötig, da sie bei Zahlungsausfall schnell ungültig gemacht werden können. „Sollte bei der Bezahlung die Bonität der Kund:innen überprüft werden, muss das klar ersichtlich sein.“

Marktcheck-Ergebnisse:
In einem Marktcheck des vzbv wurden die Internetseiten und Apps von 15 Verkehrsunternehmen und -verbünden untersucht, die das Deutschlandticket anbieten. Der Marktcheck zeigt: Welche Möglichkeiten Verbraucher:innen haben, das Ticket zu kaufen, hängt vom Anbieter ab. Bei 13 von 15 Anbietern kann man laut Angaben auf deren Internetseiten das Ticket vor Ort an Verkaufsstellen erwerben. 14 Anbieter verkaufen das Ticket online über ihre Internetseite. Nur 9 Anbieter vertreiben das Ticket direkt über eine eigene App.

Auch darüber, ob vor dem Ticketkauf die Bonität der Kund:innen überprüft wird, informieren die Anbieter sehr unterschiedlich. Im Bestellprozess auf ihrer Internetseite weisen nur 3 Anbieter darauf hin, dass eine Bonitätsprüfung durchgeführt wird. In der Anbieter-App weisen 7 Anbieter während des Bestellprozesses auf eine Bonitätsprüfung hin. Außerhalb der Bestellprozesse erklären dagegen 12 Anbieter auf ihren Internetseiten, dass sie grundsätzlich oder in bestimmten Fällen eine Bonitätsprüfung durchführen.

Bei der Angabe der Kündigungsfrist unterscheiden sich die Anbieter ebenfalls. Einzelne Anbieter sind hier unpräzise oder machen widersprüchliche Angaben. Ein Anbieter gibt in seinen FAQ zum Deutschlandticket beispielsweise an, dass eine Kündigung bis zum Ende jeden Monats möglich sei. Laut Tarifbestimmungen des gleichen Anbieters müsse die Kündigung jedoch bis zum 10. eines Monats erfolgen. Dieser Widerspruch kann zum Problem für Kund:innen werden, wenn ihre vermeintlich fristgerechte Kündigung nicht akzeptiert wird.

Das Deutschlandticket wird im Bestellprozess auf der Internetseite nur von 9 Anbietern als Chipkarte angeboten. Dabei geben 13 der 15 untersuchten Anbieter an anderen Stellen auf ihren Internetseiten an, dass das Deutschlandticket auch als Chipkarte erhältlich sei. Aus Sicht des vzbv sollte diese Option jedoch auch im Bestellprozess proaktiv angeboten werden, damit Verbraucher:innen davon Gebrauch machen können.

Fazit:
Der Marktcheck des vzbv zeigt, dass der Kauf des Deutschlandtickets noch nicht für alle Verbraucher:innen einfach und transparent ist. Die Anbieter müssen den Bestellprozess vereinfachen und für mehr Transparenz sorgen, um sicherzustellen, dass alle das Ticket ohne Probleme nutzen können.

Weitere Informationen:

Pressemitteilung vom 26.09.2024

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