Ortenaukreis (OG, BH, KEL, LR, WOL)

Baden-Württemberg

Der Korker Wald im Ortenaukreis, Baden-Württemberg, ist ein bedeutendes Vogelschutzgebiet, das sich über 28,267 km² erstreckt und ein vielfältiges Ökosystem beherbergt. Dieses Schutzgebiet wurde am 5. Februar 2010 offiziell ausgewiesen und ist bekannt für seine artenreiche Vogelwelt und seine beeindruckenden alten Waldlandschaften.

Lage und Ausdehnung

Das Vogelschutzgebiet „Korker Wald“ erstreckt sich über sieben Teilgebiete und verteilt sich auf vier Städte und zwei Gemeinden:

  • Stadt Achern: 124,4178 ha (4,4 %)
  • Stadt Kehl: 435,2773 ha (15,39 %)
  • Stadt Renchen: 430,7206 ha (15,23 %)
  • Stadt Rheinau: 700,0585 ha (24,76 %)
  • Gemeinde Appenweier: 561,2216 ha (19,85 %)
  • Gemeinde Willstätt: 575,016 ha (20,34 %)

Geographisch liegt das Gebiet westlich der Bundesautobahn 5, südlich der Landesstraße 87 und nördlich der Bahnstrecke Appenweier–Strasbourg.

Beschreibung und Lebensraumklassen

Der Korker Wald ist ein großflächiger Waldkomplex, der sich durch alte Eichen-Hainbuchenwälder, eichenreiche Erlen-Eschenwälder, Erlenbruchwälder und naturnahe Waldbäche auszeichnet. Besonders hervorzuheben ist, dass das Gebiet als eines der wichtigsten Dichtezentren des Mittelspechts in Baden-Württemberg gilt. Die Lebensraumklassen im Korker Wald sind wie folgt verteilt:

  • Binnengewässer, stehend und fließend: 2 %
  • Trockengelegtes Grünland: 3 %
  • Anderes Ackerland: 1 %
  • Laubwald: 90 %
  • Mischwald: 4 %

Schutzzweck und Erhaltungsziele

Das Hauptziel des Schutzgebiets ist die Erhaltung der Lebensräume und Brutstätten von zahlreichen Vogelarten, die nach der Vogelschutzrichtlinie besonders geschützt sind. Im Korker Wald finden sich bedeutende Brut- und Zugvogelarten, die durch spezifische Maßnahmen geschützt werden sollen.

Brutvögel

  • Eisvogel (Alcedo atthis): Erhaltung naturnaher Gewässer und Uferstrukturen, die als Brut- und Jagdhabitate dienen.
  • Grauspecht (Picus canus): Schutz von reich strukturierten Laubwäldern und Totholzbeständen.
  • Mittelspecht (Dendrocopos medius): Erhaltung von Eichen- und Auenwäldern mit alten Bäumen und Totholz.
  • Neuntöter (Lanius collurio): Förderung extensiver Bewirtschaftungsweisen und Schutz von Heckenlandschaften.
  • Rotmilan (Milvus milvus): Bewahrung vielfältig strukturierter Kulturlandschaften und alter Baumhorste.
  • Schwarzmilan (Milvus migrans): Schutz naturnaher Fließgewässer und alter Waldbestände.
  • Schwarzspecht (Dryocopus martius): Erhaltung großer Waldflächen mit Totholz und alten Bäumen.
  • Wespenbussard (Pernis apivorus): Förderung strukturreicher Kulturlandschaften und Horstbäume.

Zugvögel

  • Baumfalke (Falco subbuteo): Erhaltung lichter Wälder und offener Landschaften mit alten Bäumen und Gewässern.
  • Hohltaube (Columba oenas): Schutz von Laubwäldern und Grünlandgebieten mit alten Bäumen und Höhlen.

Fazit

Der Korker Wald ist ein bedeutendes Schutzgebiet, das nicht nur für Vogelarten, sondern auch für das gesamte Ökosystem von großer Bedeutung ist. Durch gezielte Schutzmaßnahmen und die Bewahrung naturnaher Lebensräume wird sichergestellt, dass dieses wertvolle Gebiet auch in Zukunft ein Refugium für seltene und gefährdete Vogelarten bleibt.

Weblinks

  • Weitere Informationen zum Korker Wald und seinen Schutzmaßnahmen finden Sie auf der Webseite des Regierungspräsidiums Freiburg.

Einzelnachweise

  1. Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Verordnung vom 5. Februar 2010
  2. Regierungspräsidium Freiburg, Beschreibung des Schutzgebiets Korker Wald

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