Im Oktober 2021 hat der Bundestag mit dem Ganztagsförderungsgesetz einen wichtigen Schritt zur Förderung der Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder beschlossen. Ab dem Schuljahr 2026/2027 haben alle Kinder im Grundschulalter einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung. Dieses bildungspolitische Projekt hat bereits zu einer überwältigenden Nachfrage nach dem „Investitionsprogramm Ganztagsausbau“ geführt, das am ersten Tag der Antragsstellung um das Vierfache überzeichnet war. Angesichts der heftigen Reaktionen auf das geplante Losverfahren hat das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg Ende September 2024 zusätzliche Mittel bereitgestellt, um alle förderfähigen Anträge zu unterstützen.
In der Stadt Lahr sind mehrere Projekte zur Verbesserung der Ganztagsbetreuung geplant. Dazu gehören der Neubau einer Ganztagsschule im Lahrer Osten („Breitmattenschule“), die Erweiterung der Johann-Peter-Hebel-Schule und der Eichrodtschule zur Ganztagsschule sowie die Umwandlung der Grundschule Mietersheim in eine Halbtagsschule mit einem Rechtsanspruch auf Schulkindbetreuung.
Die gesamten Investitionskosten für diese Maßnahmen werden auf über 27,7 Millionen Euro geschätzt, während Zuschüsse von Bund und Land in Höhe von 14,2 Millionen Euro eingeplant werden können. In der städtischen Finanzplanung sind bislang 11,5 Millionen Euro veranschlagt, wovon bereits 1,8 Millionen Euro an Zuschüssen abgezogen wurden. Daraus ergibt sich ein zusätzlicher Finanzbedarf von 3,8 Millionen Euro für die Stadt Lahr. Darüber hinaus würde eine Turnhalle für die Breitmattenschule weitere 3,3 Millionen Euro kosten, wobei die Möglichkeit von Zuschüssen noch unklar ist.
In der Gemeinderatssitzung am 21. Oktober 2024 wird die Verwaltung detailliert über die geplante Realisierung des Ganztagsausbaus berichten.