Sepp hilft gegen den Adlerfarn: Nachhaltiger Naturschutz im Naturschutzgebiet Lichtenhagen
Anfang Juli nimmt Sepp, der Kaltblüter, eine zentrale Rolle im Naturschutzgebiet Lichtenhagen in der Gemeinde Schermbeck ein. Mit Gelassenheit und Ausdauer zieht Sepp eine Adlerfarnwalze hinter sich her, um dem invasiven Adlerfarn Einhalt zu gebieten. Diese Aufgabe ist von großer Bedeutung, da der Adlerfarn schnell wächst und zahlreiche heimische Pflanzen- und Tierarten verdrängt. Durch seine expansive Verbreitung entzieht der Farn anderen Pflanzen Licht und Nährstoffe, was zu einem Ungleichgewicht im Ökosystem führt.
Der Einsatz von Sepp und der Adlerfarnwalze
Die Methode, mit der Sepp arbeitet, ist speziell darauf ausgelegt, den Adlerfarn effektiv einzudämmen. Die Walze knickt die Wedel des Adlerfarns, wodurch der Farn langfristig an Energie verliert. Dies ermöglicht es, dass auf diesen Flächen wieder Lebensräume für verschiedene Arten entstehen. Unter anderem profitieren Kreuzottern, Schlingnattern, Zauneidechsen und junge Bäume von den nun frei werdenden Ressourcen. Diese Tiere und Pflanzen benötigen Licht und Wärme, die der Adlerfarn derzeit blockiert.
Vorteile des Einsatzes von Rückepferden
Der Einsatz von Sepp, einem Rückepferd, bietet mehrere ökologische und praktische Vorteile:
- Bodenschonung: Im Vergleich zu schweren Landmaschinen verdichtet Sepp den Boden nicht. Dies ist besonders wichtig, da verdichtete Böden das Wurzeln von jungen Bäumen erschweren können.
- Zugänglichkeit: Rückepferde können auch schwer erreichbare Stellen bearbeiten, die für Maschinen unzugänglich sind.
- Umweltfreundlichkeit: Die CO₂-Emissionen und der Verbrauch fossiler Brennstoffe sind bei einem Pferd deutlich geringer als bei einer Landmaschine.
Koordination und Unterstützung
Der Einsatz von Sepp und der Adlerfarnwalze ist Teil eines umfassenden Naturschutzprojekts, das von RVR Ruhr Grün, einer Einrichtung des Regionalverbands Ruhr, in Auftrag gegeben wurde. Diese Maßnahme wurde in enger Abstimmung mit der Biologischen Station und der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Wesel geplant und durchgeführt. Vor Ort wurde die Naturschutzexpertin von RVR Ruhr Grün von einer Reptilienexpertin der Biologischen Station unterstützt, um sicherzustellen, dass alle Maßnahmen den Bedürfnissen der lokalen Flora und Fauna gerecht werden.
Insgesamt zeigt das Projekt, wie traditionelle Methoden wie der Einsatz von Rückepferden zur ökologischen Pflege von Naturschutzgebieten beitragen können und gleichzeitig moderne Umwelt- und Naturschutzstandards erfüllen.
Quelle Pressemitteilung: