Der Minister für Soziales, Gesundheit und Integration, Manfred Lucha, informierte sich am 15. August im Landkreis Böblingen im Rahmen seiner Sommertour zum Projekt „Mind-Spring“. Dieses innovative und präventive Gesundheitsprogramm wird gemeinsam vom Land und der Stiftung für gesundheitliche Prävention Baden-Württemberg aus Mitteln der gesetzlichen Krankenversicherung finanziert und richtet sich an Menschen mit Migrationserfahrung.
Dusan Minic, Dezernent für Jugend und Soziales, begrüßte den Minister und betonte die Bedeutung des Projekts für Geflüchtete im Landkreis Böblingen. „Mind-Spring“ bietet eine niederschwellige Unterstützung, die individuelle Stärkung mit solidarischer Gruppenerfahrung verbindet.
Sozialminister Manne Lucha hob die intersektorale und kreisübergreifende Ausrichtung des Projekts hervor und betonte, dass es einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der seelischen Gesundheit leistet. Er erklärte, dass Gesundheit als gesamt-gesellschaftliche Aufgabe verstanden werden muss und dass die Zusammenarbeit verschiedener Fachbereiche für die größten Vorteile sorgt.
Während des Besuchs wurde das Projekthandbuch offiziell übergeben, das von den Projektbeteiligten partizipativ entwickelt und erprobt wurde. Es soll das bisherige Erfahrungswissen zusammenfassen und die Qualität der Multiplikatorenschulungen sowie die Praxisrelevanz der Kurse langfristig sichern. Der Minister tauschte sich auch mit Trainerinnen und Trainern des Projekts aus, die praktische Einblicke in den Ablauf und die Wirkung von „Mind-Spring“ gaben.
„Mind Spring“ wird von Seiten des Landes Baden-Württemberg über die Stiftung für Prävention seit über drei Jahren in den Landkreisen Böblingen, Enzkreis und Ostalbkreis gefördert. Ursprünglich von Paul Sterk in Krisengebieten entwickelt, wird das Programm bereits seit über 20 Jahren in den Niederlanden, Belgien und Dänemark durchgeführt. In Deutschland wird es in den genannten drei Landkreisen angeboten.
Ziel des Programms ist es, durch Psychoedukation ein besseres Verständnis der eigenen Situation und der damit verbundenen Stressfaktoren zu erlangen. Gleichzeitig werden die Ressourcen der Menschen gestärkt, was zu einer Verbesserung der Fähigkeiten im Umgang mit den Herausforderungen der neuen Lebenssituation führen soll. Das Programm wird in Form von Gruppentreffen durchgeführt, wobei die Unterhaltung in den Muttersprachen der Teilnehmenden stattfindet, um alle unabhängig von ihren Deutschkenntnissen zu erreichen.