Ofterdingen, eine charmante Gemeinde im Landkreis Tübingen, liegt etwa 13 Kilometer südlich von Tübingen im malerischen Steinlachtal. Mit rund 5.600 Einwohnern (Stand: Dezember 2023) und einer Fläche von 15,15 km² bietet die Gemeinde eine einzigartige Mischung aus ländlicher Idylle und moderner Infrastruktur. Ofterdingen gehört zur Region Neckar-Alb und liegt in der Randzone der europäischen Metropolregion Stuttgart.
Die Gemeinde besticht durch ihre verkehrsgünstige Lage an der Bundesstraße 27, die eine schnelle Anbindung an die umliegenden Städte wie Tübingen, Rottenburg und Balingen ermöglicht. Die Nähe zur Schwäbischen Alb und zum Landschaftsschutzgebiet Rammert macht Ofterdingen zu einem attraktiven Wohnort für Naturliebhaber und Familien.
Geschichte und Kultur
Ofterdingen blickt auf eine lange Geschichte zurück, die bis ins 12. Jahrhundert reicht. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte um 1150, als eine Gerichtsversammlung unter dem Pfalzgrafen Gottfried von Calw stattfand. Im 14. Jahrhundert gehörte das Dorf den Grafen von Zollern, bevor es 1417 an das Kloster Bebenhausen verkauft wurde. Nach der Reformation 1534 wurde Ofterdingen Teil des Herzogtums Württemberg.
Ein besonderes Highlight der Gemeinde ist das „Ofterdinger Schneckenpflaster“, ein geologisches Naturdenkmal im Bachbett der Steinlach. Hier sind riesige fossile Ammoniten und Austernmuscheln zu sehen, die unter Naturschutz stehen. Seit 2016 ist das Schneckenpflaster ein Geopoint des UNESCO-Geoparks Schwäbische Alb und wurde 2019 als „Nationales Geotop der Bundesrepublik Deutschland“ ausgezeichnet.
Sehenswürdigkeiten und Vereinsleben
Ofterdingen bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten, darunter die spätgotische Mauritiuskirche aus dem 16. Jahrhundert, das historische Rathaus von 1523 und die Zehntscheune im Burghof. Die Gemeinde ist auch bekannt für ihr lebendiges Vereinsleben. Über 30 Vereine bieten ein breites Spektrum an Aktivitäten, von Sport über Musik bis hin zu kulturellen Veranstaltungen.
Ein Highlight im Veranstaltungskalender ist der alle zwei Jahre stattfindende „Ofterdinger Flegga-Treff“, ein traditionelles Dorffest, das die Gemeinschaft stärkt und Besucher aus der Region anzieht. Der Weihnachtsmarkt am Samstag vor dem ersten Advent ist ein weiterer Höhepunkt, der die Gemeinde in festliche Stimmung versetzt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Ofterdingen ist nicht nur ein idyllischer Wohnort, sondern auch ein wichtiger Wirtschaftsstandort. Traditionell spielt die holzverarbeitende Industrie eine bedeutende Rolle, mit mehreren Sägewerken und Tischlereien. Ein weltweit exportierender Betrieb für Kunststoff- und Edelstahlfässer hat hier seinen Sitz. Die gute Verkehrsanbindung und die Nähe zu regionalen Wirtschaftszentren machen Ofterdingen zu einem attraktiven Standort für Unternehmen.
Die Gemeinde verfügt über eine gut ausgebaute Infrastruktur mit Kindergärten, einer Grund- und Hauptschule sowie einer Gemeinschaftsschule. Für Senioren bietet das Seniorenheim „Mauritiusblick“ Betreuungsplätze und betreutes Wohnen.
Bürgermeister und Gemeinderat
Seit März 2024 führt Simon Wagner als neuer Bürgermeister die Geschicke der Gemeinde. Er wurde mit 68,8 Prozent der Stimmen gewählt und folgt auf Joseph Reichert, der nach 29 Jahren im Amt in den Ruhestand ging. Der Gemeinderat setzt sich aus 14 ehrenamtlichen Mitgliedern zusammen, die sich für die Belange der Gemeinde engagieren.
Ofterdingen ist eine Gemeinde, die Tradition und Moderne harmonisch verbindet. Mit ihrer reichen Geschichte, ihrer naturnahen Lage und ihrem lebendigen Gemeindeleben ist sie ein Ort, der sowohl Einheimische als auch Neubürger begeistert.