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Ein neuer Bericht zur gesellschaftlichen Teilhabe in Baden-Württemberg zeigt, dass Menschen mit Armutserfahrung bei der Wohnungssuche schlechtere Chancen haben. Armutsgefährdete Menschen sind auf dem angespannten Wohnungsmarkt stärker von Diskriminierung betroffen und haben geringere finanzielle Möglichkeiten. Die steigenden Wohnkosten der letzten Jahre haben sie besonders betroffen, was die Gefahr der Wohnungslosigkeit erhöht.

Staatssekretärin Dr. Ute Leidig kündigte an, dass das Land als präventive Maßnahme erstmals die Einrichtung von zentralen Fachstellen auf lokaler Ebene zur Wohnungssicherung fördern wird. Zudem werden seit Anfang 2024 Modellprojekte mit dem Housing First-Ansatz erprobt, um Menschen, die bereits länger wohnungslos sind, zu unterstützen.

Der Bericht empfiehlt Handlungsmaßnahmen wie das Empowerment von Betroffenen, die Förderung von Selbsthilfe und Selbstorganisation, Maßnahmen zur Sicherung der Energieversorgung armutsgefährdeter Haushalte und die Verbesserung der Infrastruktur in benachteiligten Sozialräumen.

Fakten zur Wohnsituation von Menschen mit Armutserfahrung im Vergleich zur Gesamtbevölkerung:

  • Die Mietbelastungsquote armutsgefährdeter Menschen lag 2022 bei 44,8 Prozent (Gesamtbevölkerung 28,2 Prozent).

  • Pro Kopf standen armutsgefährdeten Haushalten durchschnittlich 43,9 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung (Gesamtbevölkerung 48,1 qm).

  • Der Eigentümeranteil armutsgefährdeter Haushalte lag bei 29 Prozent (Gesamtbevölkerung 48,1 Prozent).

  • Armutsgefährdete Menschen leben eher in einer weniger sicheren Wohnumgebung mit schlechterer Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, gesundheitlicher Versorgung und Einkaufsmöglichkeiten.

  • Ende Januar 2024 waren in Baden-Württemberg 92.675 wohnungslose Personen in staatlich refinanzierten Wohnangeboten untergebracht.

Die modulare Armutsberichterstattung ermöglicht es, regelmäßig wichtige Kennzahlen im Bereich Armut und Reichtum bereitzustellen und tiefere Analysen zu einzelnen thematischen Schwerpunkten durchzuführen. Jährlich findet ein Fachtag statt, um Ergebnisse und Fördermaßnahmen des Landes mit der Öffentlichkeit zu diskutieren und Menschen mit Armutserfahrung in diese Prozesse einzubeziehen.

Der Zweite Bericht zur gesellschaftlichen Teilhabe (PDF) kann heruntergeladen oder per Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. als Druckfassung bestellt werden (begrenzte Anzahl verfügbar).

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