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Evangelische Kirche ruft zu differenzierter Debatte über Schwangerschaftsabbruch auf

Mit einem umfassenden Diskussionspapier hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Mittwoch ihre Position zur Reform der gesetzlichen Regelungen zum Schwangerschaftsabbruch vorgestellt. Das Papier, erarbeitet von einer Arbeitsgruppe des EKD-Kammernetzwerks, soll einen evangelisch-ethischen Beitrag zur gesellschaftlichen Debatte leisten und gleichzeitig Impulse für Gesetzesänderungen geben.

Ethik und Freiheit im Fokus
Bischöfin Kirsten Fehrs, Ratsvorsitzende der EKD, betonte, dass der Schwangerschaftsabbruch zu den „schwerwiegendsten ethischen Herausforderungen“ gehöre. Dabei stehe der Schutz des ungeborenen Lebens gleichwertig neben den Rechten der Schwangeren. „Ziel muss ein effektiver Lebensschutz sein, der die Freiheit und Verantwortungsfähigkeit der Schwangeren respektiert,“ so Fehrs.

Aus evangelischer Sicht sei die Entscheidungsfreiheit der Schwangeren zentral, da sie letztlich vor ihrem Gewissen verantworten müsse. Gleichzeitig sei die Unterstützung durch verpflichtende psychosoziale Beratung unerlässlich, um eine informierte und verantwortungsvolle Entscheidung zu ermöglichen.


Zustimmung und Kritik am Gesetzentwurf
Die EKD begrüßt den Vorschlag, die Regelungen zum Schwangerschaftsabbruch aus dem Strafgesetzbuch ins Schwangerschaftskonfliktgesetz zu überführen, kritisiert jedoch den fehlenden verpflichtenden Abstand zwischen Beratung und Eingriff. Eine 24-Stunden-Wartefrist sei, wie bei anderen medizinischen Eingriffen, angemessen.


Kulturelle und soziale Verantwortung
Neben gesetzlichen Anpassungen fordert die EKD eine stärkere Förderung kinder- und familienfreundlicher Strukturen sowie Präventionsmaßnahmen, wie kostenlose Verhütungsmittel und kultursensible Sexualaufklärung. Der gesellschaftliche Fokus müsse auf der Schaffung von Lebensbedingungen liegen, die Entscheidungen zugunsten des Austragens einer Schwangerschaft erleichtern.


Appell an Politik und Gesellschaft
Die EKD appelliert an alle Beteiligten, einen sachlichen und respektvollen Dialog zu führen. „In einer pluralen Gesellschaft bedarf es immer wieder neuer Kompromisse,“ heißt es abschließend. Das Diskussionspapier und die Stellungnahme sind online abrufbar unter www.ekd.de/schwangerschaftsabbruch.

Quelle Pressemitteilung: https://www.ekd.de

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