Fachkräftemangel in Deutschland: Unternehmen suchen Lösungen
Der Fachkräftemangel dominiert die deutsche Wirtschaft. Unternehmen werben im Ausland um Kandidaten, unterstützen bei Behörden und Wohnungssuche, und bilden gezielt in Mangelberufen wie Mechatronik und Kältetechnik aus, um Lücken zu schließen. Besonders knapp sind Fachkräfte in diesen Bereichen, wie eine neue IW-Studie zeigt.
Spitzenreiter Softwareentwicklung
Unter den Top-10-Berufen mit den meisten Ausbildungsanfängern dominieren MINT-Berufe und solche, die für Digitalisierung und ökologischen Wandel wichtig sind. Spitzenreiter ist die Softwareentwicklung: Hier kamen 2023 auf 100 Softwareentwickler 33 Ausbildungsanfänger. Unternehmen besetzen diese Stellen leicht. Anders in der Kältetechnik und im Hotelservice: Hier blieben 2023 271 bzw. 945 Stellen unbesetzt.
Bessere Information über Ausbildungsberufe
Viele Unternehmen nutzen Ausbildung, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Dennoch bleiben viele Plätze frei. „Angebot und Nachfrage müssen besser aufeinander abgestimmt werden“, so IW-Expertin Paula Risius. Die Politik müsse helfen, Jugendliche über verschiedene Berufe zu informieren und besonders Abiturienten auf Ausbildungsberufe aufmerksam zu machen.
Methodik der Studie
Die IW-Studie basiert auf der IW-Fachkräftedatenbank 2024, Daten der Bundesagentur für Arbeit, der IAB-Stellenerhebung und der Berufsausbildungs-Statistik. Die Anzahl der Ausbildungsanfänger wurde in Relation zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der gleichen Berufsgattung gesetzt, wobei Berufsgattungen mit mindestens 10.000 Beschäftigten betrachtet wurden