Bio-Grillen teurer: Vergleich zeigt Preisunterschiede zu konventionellen und veganen Alternativen
In der Grillsaison gehören Fleisch, Grillgemüse, Salat und Brot zu den typischen Zutaten. Wer dabei auf Bio-Qualität setzt, muss deutlich mehr zahlen, wie eine Untersuchung der IW-Ökonomen zeigt. Sie verglichen die Kosten für Warenkörbe mit Grillzutaten für vier Personen und ermittelten erhebliche Preisunterschiede.
Ein Bio-Grillwarenkorb kostet im Schnitt über 48 Euro, was 80 Prozent teurer ist als die konventionelle Variante (26,86 Euro). Besonders das Bio-Fleisch treibt die Kosten in die Höhe: Ein Bio-Bratwürstchen kostet durchschnittlich 5,32 Euro mehr, ein Bio-Rindersteak 5,98 Euro mehr. Auch Bio-Grillbeilagen wie Paprika (+2,28 Euro), Tomaten (+2,03 Euro) und Salat (+1,37 Euro) sind teurer. Ein veganer Grillteller ist hingegen günstiger als die Bio-Option, jedoch immer noch 22 Prozent teurer als die konventionelle Variante. Pro Person kostet der Bio-Grillteller mehr als 12 Euro, die konventionelle Variante etwa 6,70 Euro und die vegane Variante rund 8,20 Euro.
Laut IW-Ökonomin Adriana Neligan sind die hohen Preise ein Grund dafür, dass Bio-Produkte auch 2024 noch kein Massenphänomen sind. Die Mehrkosten resultieren aus artgerechter Tierhaltung und umweltschonenden Anbaumethoden. Ein größeres Angebot durch mehr landwirtschaftliche Flächen könnte die Produktionskosten senken und Bio zu einem attraktiveren Geschäftsmodell machen. IW-Ökonomin Jennifer Potthoff ergänzt, dass eine klarere Kommunikation und transparente Darstellung der Vorteile von Bio-Produkten zu nachhaltigeren Kaufentscheidungen beitragen könnten.
Die Auswahl der Grillkörbe basierte auf einer aktuellen Umfrage zu den Grillgewohnheiten in Deutschland (FML, 2024), und die Preisberechnungen erfolgten anhand bundesweiter Preisdaten des Lebensmitteleinzelhändlers REWE vom 20. Juni 2024. Verglichen wurden Eigenmarkenprodukte und Markenprodukte, wobei vegane Ersatzprodukte mit REWE-Eigenmarkenprodukten verglichen wurden.