Anstieg der Wohnungslosigkeit in Deutschland
WIESBADEN – Zum Stichtag 31. Januar 2024 waren in Deutschland rund 439.500 Personen wegen Wohnungslosigkeit untergebracht, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Diese Zahl stellt eine deutliche Steigerung gegenüber den Vorjahren dar (2023: 372.000, 2022: 178.100), was vor allem auf verbesserte Datenmeldungen zurückzuführen ist.
Demografie und Nationalitäten
Von den untergebrachten Wohnungslosen sind 40 % jünger als 25 Jahre. Die größte Gruppe bilden Ukrainerinnen und Ukrainer mit 31 % (136.900 Personen). Insgesamt besitzen 86 % der untergebrachten Wohnungslosen eine ausländische Staatsangehörigkeit, während der Anteil deutscher Staatsangehöriger nur 14 % beträgt.
Geschlechterverteilung und Haushaltskonstellationen
Die Mehrheit der Wohnungslosen sind Männer (55 %), gefolgt von Frauen (43 %). Haushaltskonstellationen zeigen, dass Paare mit Kindern die größte Gruppe unter den Wohnungslosen bilden (34 %), gefolgt von Alleinstehenden (32 %).
Regionale Verteilung
Im Bundesländervergleich weist Nordrhein-Westfalen mit 105.100 Personen die höchste Zahl an untergebrachten Wohnungslosen auf, gefolgt von Baden-Württemberg (92.700) und Berlin (47.300). Die niedrigsten Zahlen wurden im Saarland (2.600), Sachsen-Anhalt (1.000) und Mecklenburg-Vorpommern (700) gemeldet.
Methodische Hinweise
Die Statistik erfasst Personen, die in Not- und Gemeinschaftsunterkünften oder vorübergehend überlassenem Wohnraum untergebracht sind. Nicht erfasst werden Personen, die bei Freunden oder Bekannten unterkommen, sowie Obdachlose ohne jegliche Unterkunft auf der Straße. Der nächste Wohnungslosenbericht erscheint Ende 2024.