Einsingen ist ein am 1. Juli 1974 nach Ulm eingemeindetes Dorf mit 2.775 Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2023). Es liegt 8,5 Kilometer südwestlich des Hauptortes und befindet sich am Hochsträß. Die Gemarkung umfasst eine Fläche von 5,16 Quadratkilometern.
Die Geschichte von Einsingen reicht bis in die Hallstattzeit zurück, wobei Siedlungsreste aus dieser Epoche gefunden wurden. Der Ort hat vermutlich alemannische Wurzeln und wurde erstmals 1283 urkundlich erwähnt. Seit 1454 wurden durch einen Kaplan Messen im Dorf gelesen, und seit 1845 durch einen Pfarrherren. Schulunterricht wurde erst 1704 nach mehreren Versuchen im Armenhaus abgehalten. 1830 erhielt die Gemeinde ein eigenes Schulgebäude, in welchem später die Ortsverwaltung war. Ein neuerer Bau wurde 1954 errichtet. Im 19. Jahrhundert ließen sich neben der Landwirtschaft erste kleinere Gewerbe nieder.
Einsingen verfügt über einen eigenen Ortschaftsrat, der gegenüber dem Stadtrat eine beratende Position hat.
Der Rötelbach entspringt in einer Senke zwischen Eggingen und Einsingen und durchfließt das Dorf.
Das Ortsbild wird durch die katholische Kirche St. Katharina geprägt. Durch das Dorf führt der Oberschwäbische Jakobsweg von Ulm nach Konstanz.
Eine uralte Überlieferung, vielleicht auch nur Sage, berichtet: Als einst der Pfarrer von Einsingen zu seiner gnädigen Herrin, der Frau Äbtissin von Söflingen, befohlen war, fragte sie ihn auch nach seinen Pfarrkindern. Der Pfarrer, bereits ein alter Herr, erwiderte seufzend: „Ach Ihro Gnaden, sie wollen halt von ihrer Unbotmäßigkeit und Streitsucht gar nicht lassen.“ Die Äbtissin gab darauf dem Pfarrer den Rat: „Lass Er ihnen die Friedenstaube an den Chorbogen ihrer Kirche malen, damit sie, so oft sie zum Altare blicken, auch an den Frieden gemahnt werden.“
Auf dem Heimweg überdachte der Pfarrer die Worte der Äbtissin und beschloss bei sich, dieselben in die Tat umzusetzen. Als bald darauf, anno 1772, die Kirchendecke neu gemacht und schön mit Stuck verziert wurde, ließ der Pfarrer durch den Stuckateur über dem Chorbogen eine Kartusche anbringen und darin auf rotem Grund eine weiße Friedenstaube auf grünem Dreiberg stehend setzen. Das Bildwerk gefiel den Einsingern so gut, dass sie die Taube in einer gusseisernen Platte auch an ihrem Brunnenkasten anbringen ließen, ja sogar sie als Wappentier in ihr Amtssiegel aufnahmen. So kamen die Einsinger zu ihrem Wappen.
Einsingen ist ein Dorf mit einer reichen Geschichte und kulturellen Hintergründen, das sich kontinuierlich weiterentwickelt und für Einwohner und Besucher gleichermaßen attraktiv bleibt.