Am 8. August 2024 wurde im Rems-Murr-Kreis, genauer in Weissach im Tal, die Blauzungenkrankheit (BTV) vom Serotyp 3 in einem Schafbestand amtlich bestätigt. Der betroffene Betrieb steht nun unter behördlicher Beobachtung, und es werden Quarantäne- sowie veterinärmedizinische Maßnahmen ergriffen. Baden-Württemberg verliert durch diesen Ausbruch seinen Status als „BTV-frei“ und wird für mindestens zwei Jahre zum Restriktionsgebiet erklärt.
Minister Peter Hauk appelliert an alle viehhaltenden Betriebe im Land, ihre Rinder, Schafe und Ziegen gegen alle Varianten des Blauzungenvirus zu impfen. Das Land und die Tierseuchenkasse Baden-Württemberg unterstützen finanziell die Schutzimpfung gegen die Blauzungenkrankheit. Es wird empfohlen, alle verfügbaren Impfstoffe zu nutzen, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern.
Ein Restriktionsgebiet mit einem Mindestradius von 150 Kilometern um den Ausbruchsbetrieb muss eingerichtet werden, was bedeutet, dass Baden-Württemberg für mindestens zwei Jahre als BTV-Restriktionsgebiet gilt. Während dieses Zeitraums müssen durch Monitoring-Untersuchungen nachgewiesen werden, dass kein BTV-Virus zirkuliert, bevor der Status „BTV-frei“ bei der EU wieder beantragt werden kann.
Für den Transport von Tieren aus dem Restriktionsgebiet gelten neue Regelungen: Tiere müssen mindestens 14 Tage vor dem Verbringen mit Repellentien behandelt und mittels PCR-Test auf das BTV-Virus untersucht werden. Zusätzlich ist eine Tierhaltererklärung erforderlich. Die flächendeckende Impfung bleibt unerlässlich, um einen vorbeugenden Schutz aufzubauen und die Zahl der Ausbrüche zu minimieren.
Das Land bietet finanzielle Unterstützung für Impfungen gegen den Serotyp 3, mit Zuschüssen von 2,00 Euro pro Rind, 1,90 Euro pro Schaf und 0,90 Euro pro Ziege. Für die Impfungen gegen die Serotypen 4 und 8 gibt es weiterhin Unterstützung je nach Impfzone.
Die Blauzungenkrankheit wird durch Stechmücken (Gnitzen) übertragen und verursacht Fieber, Schleimhautentzündungen, vermehrten Speichelfluss und Schwellungen der Zunge, insbesondere bei Schafen. Aufgrund der Übertragung durch Mücken ist eine vorbeugende Impfung der effektivste Schutz.