Am 8. August 2024 wurde vom Friedrich-Loeffler-Institut die Blauzungenkrankheit vom Serotyp 3 (BTV-3) in den Kreisen Steinburg, Nordfriesland und Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein bestätigt. Diese Entwicklung führt zum Verlust des Freiheitsstatus für Schleswig-Holstein hinsichtlich der Blauzungenkrankheit, was unmittelbare Konsequenzen für Tierhalter hat.
Maßnahmen und Einschränkungen für Tierhalter
Ab sofort gelten Einschränkungen für die Verbringung von empfänglichen Tieren wie Rindern, Schafen, Ziegen, Lamas und Alpakas. Diese Tiere dürfen nicht mehr in EU-Staaten, die frei von BTV sind, verbracht werden. Auch das Verbringen in BTV-freie Bundesländer ist nur unter bestimmten Auflagen möglich. Weitere Informationen zu den Verbringungsregelungen sind auf der Webseite des Landwirtschaftsministeriums verfügbar.
Tierhalter sollten erkrankte Tiere umgehend dem zuständigen Veterinäramt melden, damit notwendige Diagnosen und Maßnahmen eingeleitet werden können. Für Fragen zu den Regelungen und dem Ausbruchsgeschehen stehen die örtlichen Veterinärämter zur Verfügung.
Keine Gefahr für Menschen
Es besteht keine Gefahr der Übertragung der Blauzungenkrankheit auf Menschen. Der Verzehr von Fleisch- und Milchprodukten bleibt unbedenklich.
Impfung und Schutzmaßnahmen
Die Impfung bietet den wirksamsten Schutz gegen schwere Verläufe der Krankheit, auch wenn sie nicht alle Infektionen verhindern kann. Tierhalter in Schleswig-Holstein werden aufgefordert, ihre Bestände aufmerksam zu überwachen und zu impfen. Zuschüsse für die Impfung betragen 1 Euro pro Schaf oder Ziege und 2 Euro pro Rind. Die Impfung muss in der HI-Tier-Datenbank dokumentiert werden.
Service-Hinweis
Für weitere Informationen steht ein Bürgertelefon des Ministeriums für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz (MLLEV) zur Verfügung: Montag bis Freitag von 9:00 bis 15:00 Uhr unter der Telefonnummer 0431 / 988 7100.
Hintergrund
Die Blauzungenkrankheit wird durch Gnitzen übertragen und betrifft vor allem Wiederkäuer wie Schafe und Rinder. Sie trat im Herbst 2023 erstmals in Mitteleuropa auf und betrifft mittlerweile mehrere Bundesländer in Deutschland.
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