Die aktuelle konjunkturelle Lage in Baden-Württemberg zeigt einen anhaltenden Abwärtstrend. Laut der neuesten Ausgabe des Berichts „Konjunktur Südwest“ des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg ist das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal 2024 saison- und arbeitstäglich bereinigt um 0,9% gegenüber dem Vorquartal gesenkt worden. Im Vergleich zum Vorjahresquartal beträgt der Rückgang der Wirtschaftsleistung preisbereinigt 3,0%. Diese vorläufigen Ergebnisse beruhen auf Modellschätzungen und können noch Unsicherheiten aufweisen.
Die meisten Konjunkturindikatoren deuten auf eine schwache Wirtschaftsentwicklung hin:
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Reale Umsätze im Verarbeitenden Gewerbe: Im ersten Quartal 2024 sanken die realen Umsätze im Vergleich zum Vorquartal und Vorjahr. Die Industrieumsätze im Inland gingen saison- und arbeitstäglich bereinigt um 1,4% zurück, und im Vergleich zum Vorjahr betrug der Rückgang 3,2%. Für das zweite Quartal wird eine weitere Verschlechterung erwartet. Die Auslandsumsätze fielen im ersten Quartal saison- und arbeitstäglich bereinigt um 1,9% gegenüber dem Vorquartal und um 7,5% im Vergleich zum Vorjahr. Auch hier wird für das zweite Quartal ein weiteres Minus erwartet.
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Arbeitsmarkt: Die Bundesagentur für Arbeit berichtet von durchschnittlich 4,93 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im ersten Quartal 2024. Das Beschäftigungsplus gegenüber dem Vorjahr verlangsamte sich auf 0,6%. Die Arbeitslosigkeit stieg im ersten und zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal sowie saisonbereinigt gegenüber dem Vorquartal an. Die Arbeitslosenquote erreichte im zweiten Quartal 4,1%, was 0,3 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert liegt.
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Inflation: Die Gesamtteuerung ging im ersten Quartal 2024 auf 2,7% über dem Vorjahresniveau zurück. Im zweiten Quartal erreichte die Inflationsrate die 2,0%-Marke, was dem mittelfristig angestrebten Zielwert der Europäischen Zentralbank für Preisstabilität entspricht.