**Bundesfamilienministerin Lisa Paus stellt Empfehlungen gegen Fachkräftemangel in der Kinderbetreuung vor**
Berlin – Bundesfamilienministerin Lisa Paus hat heute gemeinsam mit den Ländern umfassende Empfehlungen präsentiert, um dem akuten Fachkräftemangel in der Kinderbetreuung entgegenzuwirken. Der Mangel an qualifizierten Fachkräften führt zunehmend zu verkürzten Öffnungszeiten, Gruppenschließungen und Betreuungsausfällen in Kitas und Ganztagseinrichtungen, was sowohl Familien als auch Arbeitgeber und Träger von Betreuungseinrichtungen belastet. Prognosen zufolge könnten trotz steigendem Personalzuwachs bis zum Jahr 2030 bis zu 90.000 Fachkräfte in Kitas fehlen.
Um die Situation zu verbessern und neue Fachkräfte zu gewinnen, hat Ministerin Paus die „Gesamtstrategie Fachkräfte in Kitas und Ganztag“ initiiert. Diese Strategie umfasst rund 50 Empfehlungen, die heute in Berlin vorgestellt wurden.
„Heute ist ein guter Tag für die Fachkräftegewinnung in Deutschland. Mit unseren Empfehlungen wollen wir mehr Menschen für die Kinderbetreuung gewinnen und in diesem wichtigen Berufsfeld halten. Durch Umschulungsförderung, vergütete praxisintegrierte Ausbildungsmodelle und flexiblere Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten können wir den Einstieg in den Beruf attraktiver gestalten. Dies schafft nicht nur gute Betreuungsangebote für Familien, sondern stärkt auch die Wirtschaft, indem mehr als 800.000 Personen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen könnten,“ erklärte Bundesfamilienministerin Paus.
Auch JFMK-Vorsitzende Sascha Karolin Aulepp betonte die Bedeutung einer nationalen Strategie: „Wir müssen den Personalbedarf in Kitas und Schulen flächendeckend sichern, um allen Kindern den Zugang zu frühkindlicher Bildung zu ermöglichen. Dafür brauchen wir niedrigschwellige Zugänge in den Arbeitsbereich, tätigkeitsbegleitende Qualifizierung, vergütete und praxisintegrierte Aus- und Weiterbildungen sowie die gemeinsame finanzielle Verantwortung von Bund und Ländern.“
Die Empfehlungen umfassen unter anderem die Vereinfachung der Anerkennungsverfahren für ausländische Berufsabschlüsse und die Etablierung vergüteter Fachkarrieren, um das Berufsbild attraktiver zu machen.
Die „Gesamtstrategie Fachkräfte in Kitas und Ganztag“ wurde in Zusammenarbeit mit zahlreichen Akteuren erarbeitet und soll als Grundlage für weitere Schritte dienen. Hintergrund ist, dass trotz eines Beschäftigungszuwachses in der Kinderbetreuung der Bedarf an qualifizierten Fachkräften weiter steigt. Der Bund unterstützt die Länder zudem im Rahmen des KiTa-Qualitätsgesetzes mit rund 4 Milliarden Euro in den Jahren 2023 und 2024, um Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung und -sicherung umzusetzen.
Das vollständige Empfehlungspapier und weitere Informationen finden Sie unter bmfsfj.de/gesamtstrategie-kita-ganztag.
Quelle Pressemitteilung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend