Die Landeshauptstadt Dresden hat ein neues Naturdenkmal: Eine etwa 134-jährige Kaukasus-Fichte in Kleinzschachwitz ist nun unter besonderen Schutz gestellt worden. Bäume mit diesem Schutzstatus dürfen nicht gefällt werden. Der Baum prägt die Keppgrundstraße durch sein markantes Erscheinungsbild und seine beeindruckende Größe von mehr als 30 Metern.
Gemeinsam mit sieben anderen Bäumen in dem Gebiet – darunter einem weiteren Naturdenkmal – dient die Fichte außerdem als Ruheplatz und Ansitzwarte für die Waldohreule. Diese nutzt sie in manchen Jahren auch als Nistplatz.
Rekordbaum und Rarität:
"Mit ihrem Alter ist die Fichte eine Rarität im Stadtgebiet Dresden. Mit mehr als zwei Metern Stammumfang, gemessen in einer Höhe von einem Meter über dem Erdboden, ist der Baum für seine Art an so einem urbanen Standort weit überdurchschnittlich groß und besonders wertvoll", erklärt René Herold, Leiter des Umweltamts.
Die Kaukasus-Fichte auf der Keppgrundstraße steht in der Liste der Rekordbäume der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft (DDG) auf Platz 19 in der Bundesrepublik. Laut der Liste ist sie außerdem die drittstärkste Kaukasus-Fichte in Sachsen und die zweitstärkste in Dresden.
Angepasst an veränderte Klimabedingungen:
„Aufgrund ihrer Herkunft ist die Kaukasus-Fichte die am besten an die veränderten Klimabedingungen angepasste Fichten-Art und kann als einzige noch eingeschränkt für geeignete Standorte in Dresden zur Pflanzung empfohlen werden“, sagt René Herold.
Der Altbaum hat sich an seinem Standort über die Jahrzehnte gut etabliert und die Bombardierung am 2. März 1945 sowie etliche Unwetterereignisse der zurückliegenden Jahrzehnte gut überstanden. Auch den gravierenden klimatischen Veränderungen trotzt die Fichte erfolgreich.
Schutz von Nadelgehölzen:
„Es ist sehr schön, dass wir hier ein Nadelgehölz unter besonderen Schutz stellen können. Zwischen 2010 und 2021 durften Nadelbäume ohne Erlaubnis gefällt werden. In dieser Zeit haben wir in der Stadt leider sehr viele wertvolle Bäume verloren. Nadelhölzer sind für Dresden aber natürlich genauso wichtig wie jede andere Baumart“, betont René Herold.
Das Umweltamt ist in Dresden für 79 Baum- und Naturdenkmäler zuständig, davon 18 Nadelgehölze. Die Kaukasus-Fichte in Kleinzschachwitz ist nun ein weiterer wertvoller Beitrag zur Erhaltung der städtischen Natur.
Quelle Pressemitteilung: Dresden