Seit Jahresbeginn wurden in Deutschland nahezu 400 Fälle der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wild- und Hausschweinen gemeldet, mit einem deutlichen Anstieg in Südhessen. Um auf einen möglichen Ausbruch vorbereitet zu sein, veranstaltete der Fachbereich Veterinärwesen und Verbraucherschutz des Landkreises Kassel zusammen mit weiteren Akteuren, wie dem Forstamt Reinhardshagen, einen Übungstag im Reinhardswald. Umweltdezernent Thomas Ackermann erklärte, dass es nicht mehr um die Frage geht, ob, sondern wann die ASP den Landkreis Kassel erreichen könnte.
Im praktischen Teil der Übung wurden nicht-infizierte Wildschwein-Kadaver im Reinhardswald ausgelegt. Ehrenamtliche Suchhundegespanne und ein Drohnenpilot spürten diese Kadaver auf. Ein Bergeteam entnahm Proben und barg die Kadaver seuchengerecht.
Zusätzlich wurde eine App getestet, die im Seuchenfall die Probenverwaltung, Dokumentation und den Informationsfluss unterstützen soll. Dr. Christina Werner vom Veterinäramt betonte, dass die App den Aufwand für Dokumentation und Berichtspflichten reduzieren soll. Der Übungstag erwies sich als erfolgreich: Das Auffinden und Bergen der Kadaver sowie die Nutzung der App wurden als nützlich bewertet. Ackermann berichtete, dass bereits seit 2019 spezielle Bergesets und 2021 Schulungen zum Umgang mit der ASP organisiert wurden. Eine Sachverständigengruppe wurde vor zwei Jahren gegründet und der Austausch mit dem ASP-erfahrenen Landkreis Oder-Spree wurde fortgesetzt.