Am 8. Oktober 1874 nahm das Vivantes Klinikum im Friedrichshain seinen ersten Patienten auf. Heute ist es als Maximalversorger und Hochleistungsmedizin ein unverzichtbarer Teil der Gesundheitsversorgung in Berlin. Gegründet als erstes städtisches Krankenhaus der Stadt, war es von Anfang an darauf ausgerichtet, eine umfassende medizinische Versorgung unabhängig von der sozialen Herkunft zu gewährleisten. Dieser Anspruch prägt auch heute noch die Arbeit im Vivantes Netzwerk, zu dem das Klinikum seit 2001 gehört.

Axel Gerlach, Geschäftsführender Direktor des Klinikums, betont die Bedeutung des Hauses: „Das Krankenhaus Friedrichshain hat die Gesundheitsversorgung Berlins maßgeblich geprägt und zeigt bis heute, was ein kommunales Krankenhaus leisten kann.“ Mit rund 500 Ärzten und 1.200 Pflegekräften ist das Klinikum eine zentrale Säule der Berliner Gesundheitslandschaft.

Das Jubiläum wird mit mehreren Veranstaltungen gefeiert. Ein „History Symposium“ am 10. September beleuchtet die lange Geschichte des Hauses. Am 11. September öffnet der „Tag des offenen Tors“ die Türen für Interessierte. Der „Kunst & Kultur Tag“ am 12. September bietet ein abwechslungsreiches Programm mit Hip-Hop und Rap.

Die Geschichte des Klinikums ist eng mit der Geschichte Berlins verbunden. Geplant von Martin Gropius und Heino von Schmieden und auf Initiative von Rudolf Virchow erbaut, spielte das Krankenhaus während des Ersten Weltkriegs eine Rolle als Lazarett. In den 1920er Jahren sorgte der Chirurg Moritz Katzenstein für medizinische Fortschritte, unterstützt von seinem Freund Albert Einstein.

Während der Zeit des Nationalsozialismus erlebte das Krankenhaus schwere Zeiten: Die meisten jüdischen Ärzte wurden entlassen, und das Haus wurde in „Horst-Wessel-Krankenhaus“ umbenannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte der Wiederaufbau im sowjetischen Sektor, und das Krankenhaus entwickelte sich zu einem wichtigen medizinischen Zentrum der DDR.

Nach der Wiedervereinigung wurde das Krankenhaus ein Modellkrankenhaus im Vivantes Netzwerk. Mit 26 Fachkliniken, 10 Zentren und 956 Betten ist es heute ein bedeutender Standort der medizinischen Maximalversorgung in Berlin und Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité. Jährlich kommen etwa 3.200 Babys in der Geburtsklinik zur Welt, und die Notfallversorgung gehört zu den besten in Berlin.

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