Baden-Baden (Stadtkreis)(BAD)

Baden-Württemberg

Steinbach ist ein malerischer Ortsteil der kreisfreien Stadt Baden-Baden und liegt in der Rheinebene westlich von Neuweier. Mit einer Höhe von 142 Metern über dem Meeresspiegel, einer Fläche von 11,81 km² und einer Einwohnerzahl von 4036 (Stand: 1. Januar 2020) zeichnet sich Steinbach durch eine Bevölkerungsdichte von 342 Einwohnern pro km² aus. Der Ort wurde am 1. Juli 1972 in die Stadt Baden-Baden eingemeindet und hat die Postleitzahl 76534 sowie die Vorwahl 07223.

Geschichte

Steinbach wurde erstmals 1070 im Codex Hirsaugensis urkundlich erwähnt. Am 23. August 1258 verlieh König Richard von Cornwall auf Bitten des Markgrafen Rudolf I. von Baden dem Ort Stadtrechte nach dem Vorbild Freiburgs. Um das Jahr 1300 wurde eine Stadtmauer errichtet, die ein Quadrat mit einer Fläche von rund eineinhalb Hektar umschloss und zwei Tore hatte: das südliche Bühler Tor mit einem Gefängnis im zweiten Stock und das nördliche Badener Tor. Steinbach war Verwaltungssitz des badischen Amtes Steinbach. In den Jahren 1628 bis 1630 wurden in Steinbach 32 Hexenprozesse geführt, die mit der Vollstreckung des Todesurteils endeten.

Geografische Lage und Weinbau

Steinbach, zusammen mit seinem Ortsteil Umweg und den umliegenden Reblandgemeinden Varnhalt und Neuweier, liegt in der Vorbergzone des Schwarzwalds und ist Teil des Ortenauer Weinpfades. Die von den drei Gemeinden bebaute Rebfläche gehört mit ihren 325 Hektar zu den größten geschlossenen Weinanbaugebieten Deutschlands. Eine Besonderheit ist das Recht, den Wein in sogenannten Bocksbeuteln abzufüllen, ein Privileg, das die Orte im 18. Jahrhundert vom Würzburger Bischof erhielten.

Sehenswürdigkeiten

Beim Spaziergang durch Steinbach begegnet man Überresten der mittelalterlichen Stadtmauer und der katholischen Kirche St. Jakobus, die Kunstwerke vom 15. bis zum 20. Jahrhundert beherbergt. Oberhalb des Friedhofs steht ein Standbild von Erwin von Steinbach, der als Baumeister am Straßburger Münster mitwirkte und 1318 in Straßburg verstarb. An der St.-Jakobus-Kirche befindet sich die Grabplatte des Ritters Georg von Bach, markgräflich badischer Hofmeister, nach dem die Ritter-von-Bach-Straße benannt ist.

Das Reblandmuseum Steinbach, untergebracht im ehemaligen barocken Amtshaus, zeigt eine heimatgeschichtliche Sammlung mit historischen Ortsansichten, einer Bildergalerie der Markgrafen, Modellen historischer Bauwerke, Funden aus der Lehmgrube Hettler, dem Uhrwerk des Kirchturms, Fotografien zur Vereinsgeschichte sowie Arbeitsgeräten für Landwirtschaft und Weinbau. Jedes Jahr am ersten Juni-Wochenende finden die Mittelalterlichen Winzertage statt, organisiert von den örtlichen Vereinen.

Wirtschaft und Vereine

In Steinbach haben einige bedeutende Firmen ihren Sitz, darunter die Lehnhoff Hartstahl GmbH, Marktführer als Hydraulikbagger-Ausrüster, und die Schöck Bauteile GmbH, ein Fertigbauteilehersteller für Wärmedämmung, Trittschallschutz und Bewehrungstechnik, die gleichzeitig der größte Arbeitgeber in Steinbach ist. Die Südbadische Sportschule ist ebenfalls in Steinbach ansässig.

Persönlichkeiten

Zu den berühmtesten Persönlichkeiten Steinbachs zählt Erwin von Steinbach, der als Baumeister des Straßburger Münsters bekannt ist. Weitere bedeutende Persönlichkeiten sind die Malerin Clara Ris, der Dramaturg und Autor Julius Kapp sowie der Volkswirt und Politiker Rudolf Eberle.

Steinbach bietet eine reiche Mischung aus Geschichte, Kultur und Natur, die den Ort sowohl für Einwohner als auch für Besucher attraktiv macht.

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