Geschichte

Die Ursprünge von Lichtental reichen weit zurück. Einst als „Büren“ oder „Beuern“ bekannt, bestand die Siedlung aus wenigen Hütten im Talgrund des Oosbaches. Ein bedeutender Wendepunkt in der Geschichte war das Jahr 1245, als die Söhne der Markgräfin Irmengard das Gebiet dem neu gegründeten Kloster Lichtenthal schenkten. Dieses Kloster spielte eine zentrale Rolle in der Entwicklung der Region.

Unter der Äbtissin Adelheid von Baden erlebte Lichtental eine Blütezeit. Die Rechte der Dorfbewohner wurden gestärkt, und durch ein besonderes Privileg konnten die Einwohner ihre Waren auf allen Märkten und Straßen der Markgrafschaft Baden anbieten. Neben der Holzarbeit betrieben die Bewohner auch Ackerbau und Viehzucht, und die sonnigen Hänge des Schafbergs waren einst mit Weinreben bepflanzt.

Im Jahr 1803 wurde Beuern aus der Lehnsherrschaft des Klosters entlassen und entwickelte sich weiter. Die katholische Pfarrkirche St. Bonifatius wurde 1869 fertiggestellt, und 1907 folgte die evangelische Lutherkirche.

Kloster Lichtenthal

Das Kloster Lichtenthal war nicht nur ein religiöses, sondern auch ein kulturelles Zentrum. 1815 übernahmen die Klosterfrauen den Unterricht der Mädchen und richteten eine Industrieschule ein, wo notwendige Handarbeiten gelehrt wurden. Dank der Initiative der Großherzogin Luise wurde um 1900 eine Schulküche eingerichtet, in der Koch- und Haushaltsunterricht erteilt wurde.

Eingemeindung und Modernisierung

1863 änderte die Gemeinde ihren Namen offiziell in Lichtental. Mit der Eingemeindung in die Stadt Baden-Baden im Jahr 1909 begann eine neue Ära. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Lichtental von Bomben getroffen, was zur schweren Beschädigung der St.-Bonifatius-Kirche führte. Der Wiederaufbau und die Modernisierung prägten das Bild des Stadtteils in der Nachkriegszeit.

Persönlichkeiten

Berühmte Persönlichkeiten wie Clara Schumann und Johannes Brahms lebten längere Zeit in Lichtental. Das Brahmshaus, in dem Brahms viele seiner Werke schuf, ist heute ein Museum und Sitz der Brahmsgesellschaft Baden-Baden.

Natur und Kultur

Heute ist Lichtental ein attraktiver Stadtteil, der sowohl für Einheimische als auch für Besucher viel zu bieten hat. Die Mischung aus historischen Gebäuden, wie dem Kloster Lichtenthal, und der umgebenden Natur macht es zu einem besonderen Ort. Die dichte Vegetation, die gepflegten Weinberge und die historischen Gebäude verleihen Lichtental einen einzigartigen Charme.

Mit einer Postleitzahl von 76534 und der Vorwahl 07221 bleibt Lichtental ein lebendiger und geschichtsträchtiger Teil von Baden-Baden