Baden-Württemberg geht erfolgreich gegen organisierte Kriminalität und Wirtschaftskriminalität vor, insbesondere bei Phänomenen wie „Falscher Polizeibeamter“, Enkeltrick und Schockanrufen, wo die Fallzahlen 2023 erheblich gesenkt wurden. Hier sind die wesentlichen Punkte der aktuellen Lage und Maßnahmen zusammengefasst:
Erfolge und Entwicklungen 2023
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Ermittlungsverfahren gegen Organisierte Kriminalität (OK):
- Im Jahr 2023 wurden 39 Ermittlungsverfahren gegen OK-Gruppierungen geführt, ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr (36 Verfahren).
- Etwa die Hälfte der Verfahren betraf die Rauschgiftkriminalität (17 Verfahren). Weitere sechs Verfahren betrafen Wirtschaftskriminalität und Cyberkriminalität jeweils, und drei Verfahren die Eigentumskriminalität.
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Ermittlungen im Bereich Rauschgift:
- Das Polizeipräsidium Karlsruhe führte eine erfolgreiche Operation durch, bei der 13 Beschuldigte wegen großflächigem Kokain- und Marihuanahandel verhaftet wurden. Die Täter erhielten Haftstrafen zwischen einem Jahr und acht Monaten bis acht Jahren und zehn Monaten.
- Bei länderübergreifenden Festnahmen wurden große Mengen Rauschgift, Schusswaffen und Bargeld sichergestellt. Zudem wurden Vermögenswerte von 2,8 Millionen Euro eingefroren.
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OK-Vorfeld-Verfahren:
- 193 OK-Vorfeld-Verfahren wurden 2023 geführt, ein Anstieg um 26 Verfahren im Vergleich zum Vorjahr. Diese Verfahren konzentrierten sich hauptsächlich auf Rauschgift- (80 Fälle) und Eigentumskriminalität (61 Fälle), sowie Wirtschaftskriminalität (29 Fälle).
Wirtschaftskriminalität
- Zuwachs in Fallzahlen und Vermögensschäden:
- Die Fallzahlen in der Wirtschaftskriminalität stiegen auf 4.053 Fälle (plus 14,3% gegenüber dem Vorjahr). Der Vermögensschaden erhöhte sich dramatisch auf rund 618 Millionen Euro (plus 181,9%).
- Der Bereich Subventionsbetrug verzeichnete einen Rückgang der Fallzahlen um 34,8% auf 251 Fälle, jedoch stieg der verursachte Schaden durch nachträgliche Anzeigen im Zusammenhang mit Corona-Soforthilfen auf rund 19,87 Millionen Euro (plus 45,9%).
Rückgang bei Betrugsmaschen
- Falsche Polizeibeamte, Enkeltrick, Schockanrufe:
- Die Fallzahlen dieser Betrugsmaschen sanken 2023 um 43,2% auf 10.537 Fälle. Der Vermögensschaden stieg leicht um 4,6% auf 21,59 Millionen Euro.
- Die vollendeten Delikte reduzierten sich um 43,4% auf 569 Fälle, was die Wirksamkeit der Bekämpfungsmaßnahmen der Polizei unterstreicht.
Ermittlungserfolge und Prävention
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Ermittlungserfolge:
- Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg erzielte bedeutende Erfolge gegen Callcenter-Gruppierungen, die beim Enkeltrick und Schockanrufen tätig waren. Über 100 Straftaten mit einem Gesamtschaden von über sechs Millionen Euro konnten nachgewiesen werden. Die Hauptbeschuldigten wurden international verhaftet, und über 70 Personen wurden als Abholer oder Logistiker festgenommen.
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Präventionsmaßnahmen:
- Die Polizei führt umfassende Präventionsmaßnahmen durch, um über aktuelle Betrugsmaschen zu informieren und die Bevölkerung zu sensibilisieren. Dazu gehören Schulungen für Bankmitarbeiter, um Anzeichen von Betrugsversuchen besser zu erkennen und Verdachtsfälle schnell zu melden.
Fazit
Baden-Württemberg setzt mit harter Arbeit und enger internationaler Zusammenarbeit erfolgreiche Maßnahmen gegen organisierte Kriminalität und Wirtschaftskriminalität um. Die signifikanten Rückgänge bei Betrugsmaschen und die gesteigerte Anzahl an Ermittlungen und Verurteilungen zeigen die Effektivität der polizeilichen Arbeit und präventiven Maßnahmen.