Umweltministerium veröffentlicht Abfallbilanz 2023: Kreislaufwirtschaft und Abfallvermeidung im Fokus

Das Umweltministerium von Baden-Württemberg hat die Abfallbilanz für 2023 vorgestellt, die zeigt, dass Abfälle zunehmend als wertvolle Ressourcen betrachtet werden. Ziel der Kreislaufwirtschaft ist es, die Menge an Bioabfall und Wertstoffen im Restmüll zu halbieren.

Wertstoffe und Bioabfälle als Rohstoffquelle

Umweltstaatssekretär Andre Baumann betonte die Bedeutung der Mülltrennung. Durch besseres Trennen von Bioabfällen und umfassende Sammlung von Wertstoffen können Rohstoffe wiederverwendet und neue Produkte hergestellt werden. Bioabfälle dienen zur Gewinnung von Biogas und hochwertigem Kompost.

Entwicklung der Abfallmengen 2023

2023 haben die öffentlich-rechtlichen Entsorger 9,35 Millionen Tonnen Abfall angenommen, 14 % weniger als 2022. Kommunale Siedlungsabfälle reduzierten sich um 1,5 %, während Baumassenabfälle konjunkturbedingt um mehr als 25 % zurückgingen. Dies schont den knappen Deponieraum im Land.

Häusliche Abfälle auf Tiefststand

Die Menge häuslicher Abfälle sank auf 328 kg pro Einwohner. Das Pro-Kopf-Aufkommen an Hausmüll liegt mit 112 kg sogar unter dem Niveau vor der Pandemie. Besonders die Sammelmenge von Papierwertstoffen ging um 4 kg pro Einwohner zurück.

Bioabfälle konstant, Vergärungsquote steigt

Die Menge häuslicher Bioabfälle blieb stabil bei rund 54 kg pro Person und Jahr, beeinflusst durch die trockenen Sommer. Die Vergärungsquote stieg um fünf Prozentpunkte auf 73 %, was das Land seinem Klimaschutzziel näher bringt, alle häuslichen Bioabfälle energetisch zu verwerten.

Steigende Abfallgebühren

Die Abfallgebühren für einen Vier-Personen-Haushalt stiegen auf durchschnittlich 190,27 Euro im Jahr 2024, was einer Erhöhung von 5,6 % entspricht.

Die Abfallbilanz unterstreicht die Fortschritte und Herausforderungen der Kreislaufwirtschaft in Baden-Württemberg. Ziel bleibt es, Abfälle als Ressource zu nutzen und die Abfallmenge weiter zu reduzieren.