Menschen, die an Hypochondrie leiden, werden oft als „Hypochonder“ oder „eingebildete Kranke“ bezeichnet. Für betroffene Personen bedeutet dies jedoch ein Leben, das von Vermeidung und Vorsicht geprägt ist, da sie ständig Angst haben, ernsthaft erkranken zu können oder bereits erkrankt zu sein. Trotz körperlicher Gesundheit finden sich viele Betroffene in einer Endlosschleife unzähliger Arzttermine und Untersuchungen wieder. Symptome wie gesteigertes Angstempfinden, Herzrasen oder Atemnot werden als Zeichen einer ernsten Erkrankung interpretiert, anstatt als Anzeichen der Hypochondrie. Eigendiagnosen mittels Suchmaschinen im Internet verschlimmern diesen Zustand oft.
Um Betroffenen zu helfen, bietet die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen (Kiss) im Gesundheitsamt Erfurt eine Selbsthilfegruppe an. Diese Gruppe ersetzt keine medizinische Behandlung, sondern schafft einen Raum, in dem sich Teilnehmer in einer vertrauten Umgebung über ihre täglichen Herausforderungen austauschen können. Hier können sie erfahren, wie andere einen positiven Umgang mit ihrer Hypochondrie gefunden haben. Durch die Teilnahme an der Selbsthilfegruppe setzen sich die Betroffenen auch für dieses sensible Thema ein.
Interessierte Personen werden gebeten, sich an die Kiss-Stelle zu wenden. Sie können telefonisch unter 0361 655-4204 oder per E-Mail an