Neuschloß, ein Stadtteil von Lampertheim, blickt auf eine bewegte Geschichte zurück, die bis ins 15. Jahrhundert reicht. Ursprünglich als kurpfälzisches Jagdschloss Friedrichsburg erbaut, diente es Kurfürst Friedrich I. von der Pfalz als Jagdresidenz. Der nahegelegene Lorscher See versorgte den Hof mit frischem Fisch.
Nach wechselnden Besitzverhältnissen fiel Neuschloß 1803 an Hessen und wurde später als Steinbruch genutzt. Im 19. Jahrhundert entstand auf dem Gelände die Chemische Fabrik Neuschloß, deren Abriss 1927 nur wenige Gebäude überdauerte. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich das Areal zu einer Wohnsiedlung, die in mehreren Phasen erweitert wurde.
Anfang der 1990er Jahre wurden erhebliche Bodenverunreinigungen entdeckt, die ab 2003 aufwendig saniert wurden. Die Altlastensanierung wurde 2011 mit einem Bürgerfest abgeschlossen. Heute ist Neuschloß ein lebendiger Stadtteil mit über 1.400 Einwohnern und beherbergt den Waldfriedhof der Stadt Lampertheim, der 1984 eröffnet wurde.