Das Kabinett hat am 27.08.2024 einer Vereinbarung mit der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) zur Zwischennutzung der Tagebauseen im Lausitzer Seenland zugestimmt. Ab 2026 sollen vier weitere Tagebauseen öffentlich genutzt werden können. Infrastrukturminister Rainer Genilke unterzeichnete die Vereinbarung gemeinsam mit den Geschäftsführern der LMBV, Bernd Sablotny und Torsten Safarik.
Damit sind die Weichen gestellt für die Freigabe von Sedlitzer und Großräschener See, der brandenburgischen Teile von Partwitzer und Geierswalder See sowie der verbindenden Überleiter.
Die Vereinbarung schafft die rechtliche Grundlage für die Freigabe der Gewässer für Sport- und Segelboote, Wasserwandern, Baden und Tauchen. Genilke betonte die Bedeutung dieses Projekts für die Entwicklung des Lausitzer Seenlandes und die Vorteile für den Tourismus und die regionale Wirtschaft. Sablotny erklärte, dass bereits seit 2021 auf die Freigabe der Gewässer vorbereitet wird und dass eine Teilfreigabe am Großräschener See im laufenden Jahr erreicht wurde.
Die Tagebauseen stehen aktuell noch unter Bergaufsicht, aber die Vereinbarung regelt die Unterhaltungspflichten, Verkehrssicherungspflichten, Beschilderung und Haftungsfragen. Zudem wird der weiteren Sanierung Vorrang vor einer Nutzung eingeräumt. Für die Nutzung der Tagebauseen ab 2026 ist eine Änderung der Landesschifffahrtsverordnung und die geotechnische Nutzungsfreigabe durch das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg (LBGR) erforderlich.
Das Lausitzer Seenland ist Europas größte künstlich geschaffene Seenlandschaft, die durch Rekultivierung und Flutung der Tagebaurestlöcher entstanden ist. Das Projekt zur Herstellung der länderübergreifenden Seenkette ist eines der bedeutendsten Großprojekte im Lausitzer Revier und soll das touristische Potenzial steigern.