Anstieg der registrierten Prostituierten in Baden-Württemberg
Zum 31. Dezember 2023 waren in Baden-Württemberg insgesamt 3.843 Personen in der Prostitution tätig, was einen Anstieg von 12 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Diese Zahl liegt jedoch weiterhin 23 % unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Ende 2019 waren 4.972 Personen in der Prostitution gemeldet. Während der Pandemie sank die Zahl im Jahr 2020 um etwa 44 % auf 2.809 Personen. 2021 erreichte die Anzahl mit 2.737 Personen ihren Tiefpunkt, bevor sie 2022 auf 3.448 Personen anstieg.
Altersstruktur und Staatsangehörigkeit
Drei Viertel der in der Prostitution tätigen Personen waren zum Jahresende 2023 zwischen 21 und 45 Jahre alt. Etwa 4 % waren unter 21 Jahren und etwa 21 % über 45 Jahre alt. Die Mehrheit der angemeldeten Prostituierten hatte eine ausländische Staatsangehörigkeit (83 %, also 3.197 Personen), wobei 91 % dieser aus dem europäischen Ausland stammten. Die häufigsten Nationalitäten waren Rumänien (1.568 Personen), Bulgarien (390 Personen) und Spanien (278 Personen). Nur jede sechste gemeldete Person hatte die deutsche Staatsangehörigkeit (646 Personen).
Verteilung nach Region
In den neun kreisfreien Städten waren 55 % der in Baden-Württemberg in der Prostitution tätigen Personen registriert. Die meisten registrierten Prostituierten fanden sich in der Landeshauptstadt Stuttgart (694 Personen). Der Landkreis Böblingen folgte mit 397 angemeldeten Personen und der Stadtkreis Karlsruhe mit 323 Personen. Die Landkreise Ravensburg und Heidenheim verzeichneten jeweils nur 13 registrierte Prostituierte. In 17 Landkreisen ist die Prostitution untersagt, weshalb dort keine Personen gemeldet wurden.
Prostitutionsgewerbe
Die Anzahl der Prostitutionsgewerbe blieb 2023 nahezu unverändert bei −1 %. Ende 2023 hatten 243 Gewerbe eine gültige Erlaubnis nach dem Prostituiertenschutzgesetz, verglichen mit 246 im Jahr 2022. Die Mehrheit dieser Gewerbe waren Prostitutionsstätten (229), die übrigen waren Vermittlungen (14).