GEW fordert sofortigen Stufenplan zur Verbesserung der Vertretungsreserve für Lehrkräfte
Stuttgart – Die Bildungsgewerkschaft GEW drängt auf einen sofortigen Stufenplan zur Aufstockung der Vertretungsreserve für Lehrkräfte und fordert von der Landesregierung klare Prioritäten bei Investitionen in die Bildung. Monika Stein, Landesvorsitzende der GEW Baden-Württemberg, kritisierte Kultusministerin Theresa Schopper scharf und bezeichnete das Lob für den Einsatz von wenigen hundert Rentner*innen zur Deckung von Unterrichtsausfällen als unzureichend.
Stein betonte, dass die Lehrkräfte an den 4.500 Schulen des Landes ein weiteres Schuljahr lang improvisieren mussten, um den Pflichtunterricht sicherzustellen. Aktuell gibt es 7.000 dauerhafte Ausfälle und nur 1.945 Stellen in der ständigen Vertretungsreserve. Ein 2012 gestarteter Stufenplan von Grünen und SPD, der jährlich 200 neue Stellen für die Reserve vorsah, wurde nach zwei Jahren gestoppt. Die GEW fordert die sofortige Wiederaufnahme dieses Plans und verweist auf verfügbare arbeitslose Gymnasiallehrkräfte.
Die GEW erwartet von der Landesregierung eine klare Priorisierung bei geplanten Bildungsinvestitionen. Stein unterstrich die Dringlichkeit von Investitionen in Kitas, Grundschulen, Sonderpädagogik und Maßnahmen zur Verringerung von Bildungsungerechtigkeit, insbesondere angesichts der steigenden Schülerzahlen.
Im Schuljahr 2022/2023 besuchten 1.126.707 Schülerinnen die 4.006 allgemeinbildenden Schulen in Baden-Württemberg, und bis 2034/2035 wird ein Anstieg auf 1.203.800 Schülerinnen erwartet. An den Berufsschulen wird eine Zunahme von 389.294 auf 424.400 Schüler*innen bis 2035/2036 prognostiziert. Insgesamt sind etwa 130.000 Lehrkräfte an den über 4.500 Schulen im Land beschäftigt .