Im Herzen von Herne, am Europaplatz, steht die prägnante Kreuzkirche, die zwischen 1873 und 1875 erbaut wurde. Diese neugotische Basilika, mit ihrem markanten 57 Meter hohen Turm und drei Glocken, prägt das Stadtbild und dient als bedeutendes kulturelles Zentrum.
Historischer Hintergrund und Baugeschichte: Die Kreuzkirche ersetzte die zu klein gewordene romanische St. Dionysius-Kirche, da die Gemeinde durch den Bergbau stark anwuchs. Nach ersten Plänen 1869 und intensiven Vorbereitungen ab 1871, begannen die Bauarbeiten 1873. Die Architekten Julius Flügge und Peter Zindel entwarfen die Kirche, die am 2. Dezember 1875 geweiht wurde. Der Bau kostete letztlich über 100.000 Taler.
Architektur und Ausstattung: Die Kirche, aus roten Ziegelsteinen und Sandsteingliederungen, ist 44 Meter lang und 27,5 Meter hoch. Das Innere ist als Hallenkirche mit Emporen gestaltet, der Chor hat einen Fünf-Achtel-Schluss. Eine umfassende Innenrenovierung fand 2006 statt, bei der ein neues Retabel und Taufbecken hinzugefügt wurden.
Fenster und Orgel: Die Kirchenfenster wurden zwischen 1951 und 1953 von Rudolf Fuchs entworfen. Die Orgel, ursprünglich 1877 von Johann Friedrich Schulze & Söhne gebaut und mehrfach umgebaut, wurde 2010 in ihren Ursprungszustand zurückgeführt.
Kulturelle Bedeutung: Die Kreuzkirche ist nicht nur ein Gotteshaus, sondern auch ein wichtiger kultureller Veranstaltungsort, bekannt für die Orgelkirchennacht und die Tage Alter Musik im November.
Die Kreuzkirche bleibt ein lebendiges Zentrum des Glaubens und der Kultur, das einen Besuch lohnt, sei es zur stillen Einkehr oder zur Teilnahme an einer der zahlreichen Veranstaltungen.