Das Rathaus Herne, seit 1912 Sitz von Rat und Verwaltung der Stadt, ist ein beeindruckendes Beispiel neoklassizistischer Architektur.
Baugeschichte: Mit dem rasanten Wachstum Hernes und der Eingemeindung von Baukau und Horsthausen im Jahr 1908 wurde ein neues, größeres Rathaus nötig. Der Entwurf für das Rathaus entstand nach einem Wettbewerb, den der Architekt Gisbert von Teuffel gewann. Am 8. März 1911 begann der Bau unter der künstlerischen Leitung von Wilhelm Kreis, einem renommierten Architekten. Die Grundsteinlegung erfolgte am 13. Mai 1911 und das Richtfest am 4. November desselben Jahres. Bereits am 1. Oktober 1912 zogen die ersten Ämter ein und am 6. Dezember 1912 wurde das Rathaus feierlich eingeweiht.
Bauwerk: Das Rathaus besteht aus massivem roten Ziegel und Tuffstein und ist 42 Meter hoch. Der Mittelbau mit offenem Bogengang, Terrasse und dekorativen Löwenfiguren ist besonders repräsentativ gestaltet. Das Innere des Mittelbaus besticht durch eine zurückhaltende Eleganz, während der Ratssaal mit Zedernholzvertäfelung, raumhohen Fenstern und Kronleuchtern besonders beeindruckend ist. Moderne Baumethoden, wie Eisenfachwerkbau und Beton, wurden verwendet.
Kunst am Bau: Die Fassade des Rathauses zieren wappentragende Löwenfiguren und Plastiken von Joseph Enseling. Im Inneren sind der Ratssaal und andere repräsentative Räume aufwendig gestaltet, während die Büroräume nüchtern gehalten sind.
Heutige Nutzung: Das Rathaus ist heute der Sitz des Oberbürgermeisters, der Verwaltung und des Stadtrates. Es steht seit 1985 unter Denkmalschutz. Einmal monatlich kann das Gebäude besichtigt werden, was Einblick in die historische und architektonische Bedeutung des Bauwerks bietet.
Das Rathaus Herne bleibt ein Symbol für die Geschichte und das Wachstum der Stadt, das sowohl funktional als auch ästhetisch herausragend ist.